Fahrberichte


Buell M2 Cyclone
Modelljahr 1999


"Mister M"

1999 gibt es sechs Buell-Modelle. Die X1 Lightning,
die S1 Lightning, die S1 White Lightning, die S1 Lightning Strike,
die S3 Thunderbolt und die M2 Cyclone, die als Allround-Modell
im Programm steht.

Text&Fotos: Winni Scheibe



Wer, abgesehen von der Farbe, den Unterschied zur X1 feststellen will, muss genau hinsehen. Bei der M2 fehlt der Bugspoiler, Gabel mit Radabdeckung und das Heck ist anders. Insider wissen hingegen, die X1 wird von einem 90 PS starken Einspritzmotor befeuert, bei der M2 vertraut man weiter auf den bewährten 88 PS-Vergasermotor. Da nun aber auch die beste Buell noch verbessert werden kann, haben wir uns eine modifizierte M2 vom HD- und Buell-Vertragshändler Arno Werkmeister aus Kassel angesehen und sind mit ihr Probe gefahren.
"Einige meiner Kunden mögen die lange Übersetzung nicht", verrät der eingeschworene Buellspezialist. "Wir können Abhilfe schaffen, indem wir ein anderes Getriebe mit geänderter Endübersetzung anbieten. Ebenfalls auf wenig Gegenliebe stößt bei vielen der gewaltige Luftfilterkasten rechts am Motor.
Anstelle des Brotkastens montieren wir den Racing-Luftfilter mit Carbon-Gehäuse."


 

Bereits diese Modifikation verändert die M2 im Fahrcharakter und Fahrverhalten nachhaltig. Der Motor hängt noch gieriger am Gas, lechzt regelrecht nach Drehzahl. Wobei wir uns hier aber im zivilen Bereich von 1500 bis 6000 Touren aufhalten. Japanische Ingenieure lachen sich über diesen Wert schief, viele ihrer Motoren bringen erst oberhalb 6000 Umdrehungen brauchbare Leistung. Der Buell-Motor, eigentlich ja eine Harley-Davidson Schöpfung, verfügt dagegen über ganz andere Qualitäten. Er schöpft sein Potential nämlich aus "dem Keller". Und diese Eigenschaft bringt das geänderte Getriebe nun noch besser rüber.


Ganz gleich ob beim Sprint, beim Beschleunigen aus Kurven oder beim Überholen, die von Arno Werkmeister getunte M2 geht wie die Hölle. Schnell hat man es sich bei Überlandfahrten angewöhnt, einfach den fünften Gang eingelegt zu lassen. Nervöses Rauf- und Runterschalten steht überhaupt nicht zur Diskussion und wird trotzdem in der Gangbox herumgefummelt, schiebt der V-Motor noch nachhaltiger vorwärts.  Fahrspaß und Fahrerlebnis spielen sich auf der gleichen Gefühlswelle wie mit der X1 ab: Über den Asphalt räubern mit einer einzigartigen Fahrmaschine. 




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