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Kawasaki Z1000 Modelljahr 2010
Einfach draufsetzen und
ein Bauchkribbeln genießen
Ein Erlebnis von Dana, die
ihrem Vater mal über die Schulter
schaute. Und wenn sie schon mal mit ihrem "alten Herren" auf
Tour geht, dann sollte sie auch dazu gehört werden.
Text: Dana Schmidt,
Wolfgang Fromm
Bilder: Wolfgang Fromm |

Dana mit Vater Dietmar auf Tour

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Papa,
so nicht..." den Satz habe ich schon öfter gehört. Ab eines gewissen Alters
werden die Väter nicht mehr so gern im direkten Umfeld der Töchter
gesehen. "Ist ja peinlich" bekommt man zu hören, wenn der jugendliche
Übermut durch das alte Gebein fährt. Aber es gibt auch Ausnahmen von
dieser Regel. Und diese Ausnahme steht vor meiner Haustür: die Kawasaki
Z1000. Kann dieses hübsche, sportliche und leicht wirkende Kraftpaket den
Riss zwischen den Generationen wieder kitten? |

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Kannst
du dir vorstellen, auf dem Bike eine Tour mit mir zu machen?" Das war die
Frage, die mein Vater mir stellte, als er mit einer Kawasaki nach Hause kam.
Vor mir stand eine neue Z1000, die auf den ersten Blick an eine Figur aus
dem Film "Transformers" erinnerte. Das Motorrad ist sehr bullig und war
offensichtlich dazu gemacht, Frauen zu beeindrucken. Bei mir hat es
jedenfalls funktioniert, denn das Styling der Kawa spricht mich und meine
Freundinnen schon an. Da ich erst 17 Jahre alt bin und noch keinen
Motorradführerschein habe, freue ich mich immer, wenn ich als Beifahrer
bei meinem Vater mitfahren kann.
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Familienbande: Vater Dietmar und
Tochter Dana auf Achse

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Beim
Blick auf die Sitzbank stellte sich mir schon die Frage, ob jemand, der
sich dieses Motorrad kauft, auch eine Sozia mitnehmen will. Aber die
Neugier war stärker als die Skepsis und es war gut so. Denn, als ich auf
dem Sitz Platz genommen hatte, war ich doch überrascht, wie relativ bequem
man auf dem "Bänkchen" sitzt. Im Vergleich zu einem Tourenmotorrad kann
die Z1000 nicht mithalten, aber meine Sitzposition war deutlich besser als
erwartet. Als ich nun endlich hinter meinem Vater saß, wurde der Motor
gestartet und ein beeindruckender Sound drang durch den Helm an meine
Ohren. Wir fuhren los und das Motorengeräusch nahm deutlich an Volumen ab
und erinnerte dann im Stadtbetrieb eher an eine fleißige Biene. Ich hatte
mich nun auf meiner Position eingelebt und das Sitzgefühl war sicher, so
dass wir auf die offene Landstraße wechseln konnten. |

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Hier
bekam ich zum ersten Mal die Kraft zu spüren, die der Motor freisetzen
kann. Jede Bewegung am Gasgriff ist auch vom Beifahrer zu spüren, was ein
gewisses Bauchkribbeln verursacht, aber nicht unangenehm ist. Die
Sitzposition zwingt den Beifahrer dicht an den Fahrer zu rücken, was dazu
führt, dass die Helme sehr dicht beieinander sind. In Geradeausfahrt bei
hoher Geschwindigkeit sollte sich jeder Mitfahrer entscheiden, über welche
Schulter des Fahrers er schaut. In der Kurve ist aber ein Blickwechsel
problemlos möglich. Das Motorrad beschleunigt und bremst sehr gleichmäßig,
ein Anschlagen der Helme war selten, was ich als sehr angenehm empfand.
Das lag nicht nur an der Gashand des geübten Fahrers. |

Stopp am Bikertreff "Fährhaus" am Diemelsee
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Beim
Beschleunigen war jedes Mal ein
toller
Sound zu hören und das Sitzbänkchen vermittelt bei 52 kg Körpergewicht
einen sicheren Halt. Man kann als Sozia spüren, welchen Spaß es machen
muss, das Bike durch eine Serpentinenstrecke zu jagen. Nach einer Strecke
über Land und einigen Kurven am Diemelsee hatte ich am Bikertreff
"Fährhaus" die Möglichkeit die "Z" mit den unterschiedlichsten
Motorradtypen zu vergleichen. Subjektiv ist die Kawa ein Motorrad, das
junge Biker/innen wie mich deutlich mehr anspricht als Chopper, Enduros
oder Tourenmotorräder. Schade ist nur, dass ich höchstwahrscheinlich uralt
bin, bis ich mir selbst eine Z1000 kaufen kann. Jetzt steht erstmal das
Studium und die Wohnungssuche an, bevor ich mir überhaupt ein Motorrad
leisten kann. Was ich nach der Tour in jedem Fall sagen kann: "Ich werde
meinen Motorradhelm auf jeden Fall nicht weit weg legen" |

Zum Abschluss noch ein leckeres Eis bei Teo in
Bad Arolsen
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