Motorrad-Firmenportraits


Arno Werkmeister
Harley-Davidson & Buell Vertragshändler in Baunatal

"Meister-Shop"

Wenn es nach dem Willen von Vater Werkmeister gegangen
 wäre, hätte die Szene heute einen erfolgreichen Harley-Davidson
Händler weniger. Zum Glück kam, wenn auch nicht sofort, 
alles ganz anders...

Text&Fotos: Winni Scheibe



Der Wunsch des Vaters war der wie vieler Eltern, Sohn Arno sollte etwas Besseres werden. Dabei hatte es Adam Werkmeister zu einem ansehnlichen Zweiradgeschäft in Kassel gebracht. Verkauft und repariert wurde alles, was die Kundschaft wollte und brachte, Fahrräder, Mofas und Mopeds und manchmal auch ein Motorrad. Von einem richtigen Motorradgeschäft konnte allerdings keine Rede sein. Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger ließen sich die Biker in und um Kassel an einer Hand abzählen. Das Motorrad-Business lag damals in ganz Deutschland nämlich erbärmlich am Boden, mit diesem Beruf ließ sich kaum der Lebensunterhalt verdienen. Das Zweiradgeschäft an seinen Sohn Arno weiterzugeben, kam für Adam Werkmeister also erst gar nicht in Frage. Dafür hatte er ihn nicht auf die Penne geschickt und ihn Maschinenbau studieren lassen. Dass Arno sich für Motorräder begeisterte und auf einer 250er NSU Max durch die Gegend knatterte, war schließlich schlimm genug. Und damit der Junior bloß nicht auf dumme Gedanken kam, wurde der Laden 1974 an den Motorradspezialisten Hans Erk, er wurde später ein erfolgreicher Kawasaki-Händler, verkauft.



Manuela und Arno Werkmeister


Für den frisch gebackenen Diplom Ingenieur Arno Werkmeister allerdings kein Grund sich von seinem Berufswunsch abbringen zu lassen. Seine Motorrad-Karriere begann der Kasseläner Mitte der Siebziger als Verkaufsleiter bei Kreidler Van Veen in Duderstadt. Der Sprung in die Szene brachte ihm die ersten Berufserfahrungen, er kam viel herum, lernte Gott und die Welt kennen, knüpfte alle möglichen Kontakte. So hätte es eigentlich bis ins Rentenalter weitergehen können. Doch das wars wiederum auch nicht. Das Gastspiel bei Van Veen dauerte bis 1979, danach folgte ein "Fremdgehen" als Verkaufsleiter in einer Gabelstaplerfirma. 1982 war es dann allerdings doch soweit. Arno Werkmeister eröffnete sein eigenes Geschäft "Motorrad Italia" in Kassel. Das Herz hing schließlich an Motorrädern und noch viel mehr an den Feuerstühlen von Ducati und Moto Guzzi. Neumaschinen, Ersatzteile und Zubehör wurden direkt aus Italien geholt. Noch tiefer saß allerdings das Faible für die amerikanischen Edelrösser von Harley-Davidson. Doch für eine Werksvertretung war das Geschäft noch viel zu klein, an einen Händlervertrag war damals noch nicht zu denken.
Fünf Jahre später, "Motorrad Italia" war inzwischen gewaltig gewachsen und Arno Werkmeister war längst offizieller Ducati, Moto Guzzi, Cagiva und Vespa Händler in seinem neuen Laden in der Korbacher-Straße in Kassel-Nordshausen, sah die Situation gänzlich anders aus. Diesmal wurde die Bewerbung bei Harley-Davidson nicht abgelehnt und ab Ende 1987 war der engagierte Motorradspezialist Harley-Davidson Vertragshändler für Nordhessen und Süd-Niedersachsen. Räumlich voneinander getrennt, aber unter einem Dach untergebracht, wurden fortan die italienischen und amerikanischen Marken verkauft und gewartet. Gut 10 Jahre währte diese "Ehe", dann entschloss sich Arno Werkmeister die Marken zutrennen und mit der Harley-Davidson Vertretung in andere Geschäftsräume in die Frankfurter-Straße umzuziehen. Das war 1997 und im Prinzip war er nun am Ziel seiner Träume. Das Geschäft lag zentral in Kassel, war weiträumig und von vorn bis hinten professionell eingerichtet. Man widmete sich dem Tagesgeschäft, als Highlights wurden die amerikanischen Edelrösser veredelt oder ganz nach Kundenwunsch frisiert.




Nur einen Haken hatte die Sache, die Räumlichkeiten waren angemietet und boten kaum Platz für eine Erweiterung. Lange Rede kurzer Sinn, etwas Eigenes musste her, auch wenn es den dritten Umzug bedeutete.  
"Am 18. März 2000 haben wir in unserem Neubau ein mächtiges Feuerwerk abfackeln können," schwärmt Arno Werkmeister noch heute von der Eröffnungsfeier. "Zwar sitzen wir nun etwas außerhalb von Kassel in Baunatal, dafür direkt an der Autobahn A 49 Kassel-Marburg und von Kassel-Stadtmitte ist es nur einen Katzensprung bis zu uns hinaus. Inzwischen läuft der Betrieb in gewohnter Weise und meine sieben Mitarbeiter haben sich gut an die Landluft gewöhnt", verrät der sympathische Harley-Davidson und Buell Dealer mit einem verschmitzten Lächeln.







Auf gut 700 m² dehnen sich Showroom, Verkauf, Werkstatt und Ersatzteillager aus, rund 1000 Kunden betreut die Werksvertretung. Neben dem obligatorischen Handel, den Wartungsarbeiten und Vermietung der Kultmarken Harley-Davidson und Buell, kümmert sich Arno Werkmeister auch um individuelle Umbauten und sportliches Tuning. Und so gehört der Dynojet-Leistungsprüfstand selbstverständlich zur Standardausstattung.







Aber längst nicht genug. Einen festen Platz in der Event-Szene hat das "Internationale Edersee-Meeting" längst eingenommen. Als Mitveranstalter weiß Arno Werkmeister genau was er der Bikerszene und seiner Motorradkundschaft schuldig ist. Ganz gleich, ob in den Geschäftsräumen in Baunatal, beim Edersee-Meeting oder einer anderen Veranstaltung, mit Überraschungen von Arno Werkmeister ist immer zu rechnen.

Adresse
Diplom Ingenieur
WERKMEISTER
VERTRAGSHÄNDLER
HARLEY-DAVIDSON & BUELL-KASSEL
Arno Werkmeister
Harzweg 3
34225 Baunatal 


Tel.: 0561 - 4 10 50
Fax: 0561 - 4 20 50
www.harley-davidson-kassel.de

Text-Archiv: HD-Händler


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