"Sitzmöbel"
Auch Motorradsitzbänke
gehen mal kaputt. Eingerissene Nähte,
Löcher im Bezug oder
durchgesessene Polsterung verleiden dem
Biker schnell die Fahrfreude.
Doch kein Grund zur Panik:
GTS wird mit diesem Problem fertig.
Text&Fotos: Winni
Scheibe |

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Autofahrer haben es im
Vergleich zu uns Bikern bedeutend besser. Nicht nur, dass sie ein
"Dach über dem Kopf" haben, auch die Sitzmöbel lassen sich
auf die jeweilige Körpergröße einstellen. Biker oder Bikerinnen, ganz
gleich wie groß sie sind, müssen sich - bis auf wenige Ausnahmen - mit
der vom Werk festgelegten Sitzposition abfinden. Oft sind es nur wenige
Zentimeter, die eine Sitzbank flacher sein müsste, damit die Füße
sicher den Asphalt erreichen. Eine Motorradbank war und ist bis heute
immer noch ein Kompromiss. Man hat sich gefälligst mit ihr abzufinden.
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Sitzbankspezialisten GTS in Ehlen: Georg und Harald
Thiele
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Dabei ist es gar nicht
mal so teuer, eine Bank individuell abzuändern. Mit etwas mehr oder
weniger Polsterung lässt sich bereits viel erreichen. Auch
verschlissene oder ramponierte Sitzbänke können für relativ wenig
Geld wieder auf Vordermann gebracht werden.
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Sitzbänke sind fast
"wartungsfrei" und brauchen bei der regelmäßigen
TÜV-Untersuchung keine "Mindest-Polsterhöhe" aufweisen.
Gegen das Auf- oder Abpostern hat auch niemand etwas. Beschädigte
Sitzbänke sind ebenfalls Privatsache, allerdings eine unschöne. Ein
eingerissener Sitzbezug lässt im Regen die Polsterung wie einen Schwamm
voll saugen. Aber auch ein durchgesessener Schaumstoff kann dem Biker
schon nach wenigen Kilometern die Fahrfreude verderben. Wer sich mit
diesem Manko nicht abfinden will, muss sich nun doch mit dem ansonsten
so zuverlässigen Bauteil auseinandersetzen.
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Beim TÜV wird nur die Sitzbanklänge
überprüft |

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Ist der Sitzbezug nur
wenig eingerissen, lässt sich dieses Loch zwar meist von außen schnell
wieder zukleben. Auch aufgerissene Nähte kann man mit Klebstoff dicht
kriegen. Doch diese Reparatur wird immer nur ein Notbehelf sein. Schon
nach kurzer Zeit reißt diese Stelle wieder ein, und die Kleberei oder
Flickerei fängt von vorne an. Ganz abgesehen davon, dass dieser Bezug
immer schäbig aussehen wird.
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Bevor man einen ramponierten Bezug aber flickt oder erneuert, sollte die
Ursache dieser Beschädigung untersucht werden. Manchmal sind es nur
ganz simple Unachtsamkeiten, die ihn zerreißen lassen. Schon ein
spitzer Gegenstand, welcher aus der Hosentasche ragt, genügt, um
unansehnliche Löcher in den Bezug zu reißen. Hier hilft nur größere
Sorgfalt. Keinen Einfluss auf die Lebensdauer des Sitzbezuges hat der
Biker, wenn die Nähte oder das Material mit der Zeit brüchig werden.
Hat sich das Schaumpolster nach vier bis fünf Jahren durchgesessen,
wird der Bezug überdehnt und kann einreißen, aber auch scharfe
Metallkanten des Sitzbankunterbaus können den Bezug durchscheuern. Die
Ursachen sind meist sehr unterschiedlich. Aus diesem Grund ist es auch
nicht damit getan, sich einfach einen neuen Bezug zu besorgen und ihn
überzustülpen. Ist nämlich die Polsterung arg durchgesessen, wäre
diese Arbeit für die Katz. Schon nach kurzer Zeit würde der neue Bezug
durch die Überdehnung wieder einreißen, und das Geld hätte man gleich
zum Fenster herauswerfen können. Im Grunde genommen hilft hier nur eine
Generalüberholung, und mit dieser Aufgabe sind oft auch geübte
Schrauber überfordert.
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Echte
Sitzbank-Spezialisten sind Georg und Harald Thiele. Seit Anfang der 80er Jahre sind sie im Fach. Immer wieder bekommen sie Bänke in ihren
Betrieb, an denen sich Hobbybastler schon ausgiebig versucht haben.
"Wenn zum Beispiel die Sitzhöhe nicht passt", plaudert Harald
Thiele aus dem Nähkästchen, "versuchen viele die
Schaumstoff-Polsterung mit einem scharfen Brotmesser auseinander zuschneiden. Das funktioniert natürlich selten so einfach,
wie man sich das vorstellt, und diesen zerfisselten Schaumstoff können
wir auch nur noch wegschmeißen. Aber manch einer bekommt es doch hin
und bezieht die Bank einwandfrei, doch mit der Zeit löst sich dann der
Bezug ab. Handwerklich hat er alles richtig gemacht, nur bei der Wahl
des Klebstoffes lag er daneben. Es gibt nämlich nur wenig Klebstoffe,
die sich dauerhaft mit dem Kunstlederbezug und dem Unterbau aus Metall
oder Kunststoff vertragen. Als wir uns vor Jahren auf die Reparatur und
Herstellung von Sitzbänken spezialisierten, haben wir zunächst auch
viel Lehrgeld bezahlen müssen", fährt er fort, "bei der
Reparatur der Sitzbank sollte der Motorradfahrer nicht sparen, zumal
sich die Kosten echt in Grenzen halten."
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Die Ausgaben für das
Sitzbankliften sind überschaubar. Muss nur ein neuer Bezug aufgezogen
werden, kostet das zwischen 80 und 100 Euro. Ist die Polsterung
verschlissen und muss erneuert werden, kommen noch einmal 30 bis 50 Euro
hinzu. Ab- oder Aufpolstern, mit einem neuen Bezug, kostet etwa 100 bis
200 Euro. Für Bezüge aus echtem Leder müssen bis zu gut 100 Euro mehr
ausgegeben werden. Wird diese Arbeit fachgerecht durchgeführt, ist die
Bank in den meisten Fällen besser gepolstert und bezogen als vorher. |

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Im
Allgemeinen sind fast
alle Bezüge aus Kunstleder hergestellt. Dieses Material benötigt nur
wenig Pflege. In jedem Schuhladen oder Kaufhaus gibt es Reinigungs- und
Imprägniermittel, mit dem regelmäßig die Sitzbank "in die
Mache" genommen werden sollte. Ist der Bezug aus echtem Leder, gilt
hier die gleiche Pflege wie für die Lederkombi. Zuerst wird die
Oberfläche mit Lederseife ordentlich gereinigt und anschließend gut
eingefettet.
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Adresse:
GTS-Spezialmotorradsitzbänke
Kasseler Str. 5
34317 Habichtswald-Ehlen
Tel.: 05606 98 15
www.gts-seats.de
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