Spezialisten in Deutschland

Maßarbeit

Zubehör und Tuningteile gibt es längst von der Stange und auch an jeder Ecke.
Wer aber etwas Besonders haben will, muss zum Spezialisten. Zum Beispiel
zu "Metrik" in Troisdorf. Hier gibt es Sonderanfertigungen vom Feinsten
aus Edelstahl, hochfestem Aluminium oder Titan.

Text&Fotos: Winni Scheibe

Metrik in Troisdorf: Oliver Oettel und Jörg Hofmann

Moderne Werkzeugmaschinen sind ohne Computerkenntnisse kaum noch bedienbar. Beim Umgang mit unterschiedlichen Materialien ist jedoch Fachkenntnis und handwerkliches Geschick immer noch Voraussetzung für ein gutes Arbeitsergebnis," betont Oliver Oettel. Der 36jährige Maschinenbautechniker muss es wissen. Er ist nämlich Ausbilder in der Industriemechaniker- Lehrwerkstatt bem "DLR", dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln/Porz und wo hier die Ansprüche liegen, braucht nicht extra betont zu werden. "Zu den Grundübungen gehört bei uns aber immer noch wie eh und je das bodenständige Feilen. Beim Feilen einer glatten Fläche bekommen die Auszubildenden das beste Gefühl für die richtige Handhabung des Werkzeuges und sehen am Ergebnis, was aus einem Stück rohen Eisen werden kann."

Oliver Oettel

Jörg Hofmann

Das ist die eine Seite im "handwerklichen Leben" dieser beiden Motorradfreunde. Die andere Seite beginnt nach Feierabend. Dann stehen sie, manchmal auch noch am Samstagmorgen, in ihrer kleinen, aber piekfeinen "Metrik" GbR mechanischen Werkstatt in Troisdorf und werkeln mit Werkstoffen aus Edelstahl, Alu oder Titan. Aus diesen bevorzugten Materialien fertigen sie Sonderanfertigungen für Oldtimersammler, für Straßenfahrer aber größtenteils für rennsportbegeisterte Hobby- und Profirennfahrer.
 

Hier sind die individuellen Wünsche einfach am größten", verrät Oliver Oettel. Was so alles im Rennsport zum richtigen Schnellfahren erforderlich ist, weiß er selbst am besten. In den 90er Jahren beteiligte sich Oliver Oettel mit beachtlichem Erfolg mit einer ex-Peter Oettl 125er GP-Aprilia Rennmaschine, sie sind jedoch weder verwandt noch verschwägert, im OMK-Pokal und später in der 125er Deutschen Meisterschaft. "In Hinblick auf meine berufliche Zukunft sowie der Weiterbildung zum Maschinenbautechniker habe ich jedoch 1997 Rennhelm und Rennkombi an den Hagel gehangen," lässt Oliver Oettel wissen. "Da ich vom Rennsport aber doch nicht ganz los gekommen bin, habe ich mit Jörg Hofmann im September 2000 unseren kleinen Betrieb als Oettel & Hofmann GbR angemeldet."

Abgesehen von wenigen Teilen, wie zum Beispiel Ansaugtrichtern, Ansaugstutzen und Zündabdeckungen, die man als Kleinserie für Moto Guzzi Modelle macht, dreht sich bei Metrik alles um die Fertigung von Sonderaufträgen. Mit Großserienfertigungen von Fußrastenanlagen, Halterungen für Superbikelenker oder etwa Gabelbrücken will man sich nicht befassen.
"Für eine tadellosen Herstellung der Spezialaufträge haben wir unsere Werkzeugmaschinen nachträglich auf Computersteuerung umgerüstet. Das bedeutet für uns nicht nur eine Arbeitsvereinfachung, sondern gewährleistet auch eine gleichbleibende und hohe Qualität," doziert Ausbilder Jörg Hofmann.
Und hier liegt auch zweifellos das große Know-how der beiden begeisterten Motorradfahrer. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob es sich um die Herstellung von Radachsen aus Titan, Alu-Halteadaptern für eine geänderte Scheibenbremsanlage, modifizierte Brennräume für einen Rotax Zweitakt-Twin-Rennmotor oder verstärkte Gabelbrücken für eine Ducati Superbike Rennmaschine handelt. Dass es für diese Tätigkeit keine verbindliche Preisliste geben kann, leuchtet sicherlich jedem ein. Aufträge werden individuell mit den Kunden abgesprochen, die Preise richten sich nach Aufwand, zuzüglich der Kosten für das benötige Material, dabei lässt sich ihre Lohnkostenkalkulation getrost als moderat bezeichnen.

Kontakt:

Jörg Hofmann

Pleistalstrasse 52

www.met-rik.de

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