WDW 2000
"Lady Madonna"
Zum zweiten Mal
veranstaltete die italienische Nobelmarke Ducati
das "WDW". Der Erfolg war bombastisch, rund 23000 Ducatisti
aus aller Welt kamen zum "World Ducati Weekend" 2000
auf die Rennstrecke von Misano.
Text&Fotos: Winni Scheibe |
"Lady Madonna"
Ducatifan und Ducatifahrerin Melanie Beyreuther
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Wenn's ums Feiern geht, sind die Italiener
Spitze. Einen Grund gibt es eigentlich immer. Für ihre
Motorradbegeisterung sind die Azzuris wohl bekannt und auf Ducati
können und sind sie natürlich mächtig stolz. Die feurigen V-Twins
haben seit Bestehen der Superbike-Weltmeisterschaft 1988 sage und
schreibe bereits acht Mal diese Serie gewonnen. Allein
Ducati-Werksfahrer "King Carl" Carl Fogarty hat vier WM-Titel
geholt.
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Zwar
sieht es dieses Jahr in der Superbike-Meisterschaft für Ducati
nicht besonders rosig aus, in der Zwischenwertung liegt Werksfahrer
Bayliss nur auf dem 5. Rang und
Fogarty, bedingt durch Verletzung,
weit abgeschlagen sogar nur auf dem
18. Platz, dafür kann das Werk
trotzdem feiern. Die italienische Edelschmiede wird nämlich 50
Jahre
alt und da am Pfingstwochenende das zweite "WDW", World Ducati
Weekend, auf der Rennstrecke von Misano
stattfand, hatte man eine gute Gelegenheit ein ordentliches Fass
aufzumachen.
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Die
Betonung bei diesem Meeting liegt bei "World Weekend" und was
damit gemeint ist, zeigte sich beim Rundgang durchs Fahrerlager der
berühmten italienischen Rennstrecke an der Adria. Die Landesimporteure
präsentierten sich in Pavillons, davor parkten die Ducatis mit den
Kennzeichen der jeweiligen Nationen.
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"World Ducati Weekend"
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Und
das ging quer durch Europa, USA, Kanada, Australien, Neuseeland, und
sogar aus Japan waren Fans angereist. Über Langeweile brauchte sich
keiner der gut 23000 Ducatisti beschweren. Das gut organisierte Programm
bot Live-Musik, Stuntshows, Teilemärkte, Dragsterrennen und wer Lust
hatte, konnte sogar zu vorgegebenen Zeiten mit seiner eigenen Maschine
über die Rennstrecke düsen. Als "offenes Rennen"
betrachteten die Werksfahrer vom Team-Ducati-Corse die
Demonstrationsfahrten. Nicht nur dass die Fans ihre Rennstars hautnah
bei den Test- und Einstellfahrten miterleben konnten, anschließend gab
es, wer immer eins haben wollte, Autogramme bis zum Abwinken. Und sogar
"King Carl" schrieb sich die Finger wund. |
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Ein absolutes Highlight war die
Versteigerung von Helm und Stiefeln der Ducati-Rennlegende Paul Smart,
er gewann 1972 das 200-Meilen-Rennen von Imola, sowie Teile aus der
Superbike-Rennmaschine von Carl Fogarty und natürlich viele weitere
Raritäten. Insgesamt brachte die Auktion 35.000 US-Dollar zusammen.
Dieser Betrag kommt der Organisation "Riders for Health" und
der Clinica Mobile von Dr. Costa zugute. Die definitiv letzte "916
Senna" Ducati brachte in dieser Versteigerung 18.500 US-Dollar, und
ebenfalls einmalig waren die Ehrenrunden der ersten drei Ducati MH900e.
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Ducati MH 900e
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Ducati Classic
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Wem das immer noch zu wenig war,
der konnte sich auf Erkundungstour durchs Fahrerlager machen. Was hier
geboten wurde und zu sehen war, war Ducati-live. Von fantastischen
Monster-Umbauten, Ducati-Choppern über blitzblanke 996SPS bis hin zu
wertvollen Oldtimern aus der 50jährigen Ducati-Geschichte konnte man
sich kaum sattsehen. Und überall die gleiche Begeisterung, gute und
freundliche Stimmung. Keine Frage, das Ducati-Volk ist schon etwas
Besonderes. Man interessiert sich für Leistung und Geschwindigkeit,
verehrt aber gleichzeitig die technische Ausführung der aufwändigen
desmodromischen Ventilsteuerung. Und weil eigentlich alle wissen, dass
es sich hierbei um ein mechanisches Kunstwerk handelt, lässt sich auch
kein Ducati-Besitzer beobachten, wie es leider oft bei anderen
Markentreffen vorkommt, der mit spektakulären Burn-outs oder andern
verstandlosen Kapriolen angibt.
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Zum Abschluss der Veranstaltung
fuhren einige tausend Biker in einer gut 16 Kilometer langen Parade von
Misano über die Via Emilia nach Bologna ins Ducati-Werk. Gut 8000 Fans
nutzten die Gelgenheit um die Fabrik und das Ducati-Museum zu
besichtigen.
Das nächste WDW ist in zwei
Jahren, vielleicht ist bis dahin Ducati auch wieder
Superbike-Weltmeister.
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