HONDA 250 C71
Baujahr 1959
"Dream-Bike"
Im Sommer 1959
holte Franz Steib aus Nürnberg auf private
Initiative die erste
250er Honda C71 nach Deutschland.
Einen Honda-Importeur oder
Vertragshändler, wie wir es heute
kennen, gab es damals
nämlich noch nicht. Gut 35 Jahre später
kam Honda-Fan Stefan Hauch aus
Heidelberg exakt zu diesem
Modelltyp, den er akribisch
restaurierte. Die Geschichte von der C71
ist nicht nur außergewöhnlich,
sondern auch spannend. Text:
Winni Scheibe
Fotos: Scheibe, Honda |
Stefan Hauch und seine Honda 250 C71 |
Als Ende der 50er Jahre die
ersten tragbaren japanischen Transistorradios bei uns auftauchten,
gingen die Meinungen darüber weit auseinander. Die einen, meist die
ältere Generation, verspotteten diese technische Errungenschaft als
billige "Wegwerfprodukte". Für die Jugend dagegen bedeuteten sie
ein Stück Freiheit. Ohne Rücksicht auf die Eltern konnten sie, wo
immer sie waren und wollten, nun ihre Rock´n´Roll-Musik von Elvis
Presley, Bill Haley, Buddy Holly und Fats Domino hören. Ein gewaltiger
Generationskonflikt war vorprogrammiert.
Dabei hatte man es endlich geschafft. Das Wirtschaftswunder war voll im
Gange, wer etwas auf sich hielt, fuhr Auto, frei nach dem Motto: "Haste
was, biste was". Zwar ließen sich 1958 immer noch rund 2,2
Millionen Motorräder an den Mann bringen, doch erstmals konnte in
diesem Jahr mit 2,8 Millionen verkaufter Autos das Zweiradgeschäft weit
übertroffen werden. Ein Trend, der sich in der nächsten Zeit
ungebremst fortsetzen sollte. Kein Mensch, weder die Leute auf der
Straße, noch die Werkstattbesitzer und auch nicht die Firmenchefs
setzten bald noch einen Pfifferling aufs Motorrad. Die Branche befand
sich auf dem besten Weg zum Aussterben.
Honda Dream E-Typ von 1951
(Foto: Honda) |
Ganz anders auf der anderen Seite
der Weltkugel. Im fernen Nachkriegs-Japan buhlten über 100
Motorradfirmen um die Gunst der Kundschaft. Der mit Abstand
erfolgreichste Mann in der Branche war Soichiro Honda. Aus dem Nichts
hatte sich der clevere Techniker innerhalb von nur einem Jahrzehnt zum
größten Motorradhersteller im Inselreich hochgearbeitet. Umfasste die
Modellpalette zunächst kleine 50 ccm Mopeds, 90 ccm Lasten-Dreiräder
und 98 ccm Leichtmotorräder mit simplen Zweitakt-Motoren, brachte Honda
im Oktober 1951 ein beachtenswertes Motorrad auf den Markt. Die Dream
E-Typ verfügte über einen neu entwickelten 5,5 PS starken 146 ccm OHV-Einzylinder-Viertakt-Motor mit zwei Ein- und einem
Auslassventil!
Eine auffallende Ähnlichkeit dieses Singles mit bekannten
Vorkriegsmaschinen aus Deutschland ließ sich allerdings nicht
verleugnen.
Auch kein Wunder. Für die
Beschaffung moderner Produktionsmaschinen war Soichiro Honda bereits
Anfang der 50er Jahre in Europa unterwegs. Bei dieser Gelegenheit
besuchte er namhafte Auto- und Motorradwerke. Tief beeindruckt war
Honda-san (san japanisch für Herr) besonders vom NSU-Werk in
Neckarsulm, dem NSU-Rennstall und den hochtourigen DOHC-Rennmotoren des
damals weltgrößten Zweiradproduzenten.
Die nächsten Viertakter ließen dann auch nicht mehr lange auf sich
warten. 1956 kamen die 250er auf den Markt. Als Vorbild für diesen
Dampfhammer hatte sich Honda-san nun aber offensichtlich die Horex
Regina ausgesucht.
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250er Honda Dream von 1956
(Foto: Honda)
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Das "Nachbauen" bekannter
westlicher Motorräder war in jener Zeit in Japan allerdings gang und
gäbe. Für den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Landes wurden
nämlich dringend Fahrzeuge gebraucht, die Zeit für langwierige
Eigenentwicklungen hatte man einfach nicht. Hinzu kamen strenge
staatliche Auflagen. Damit die Bevölkerung pflichtbewusst Produkte
"made
in Japan" kaufte, hatte die Regierung in Tokio, ähnlich wie
bereits in den dreißiger Jahren, ein Wirrwarr von Gesetzen,
Verordnungen, Einfuhrzöllen und strengen Devisenbestimmungen erlassen.
Diese kaum überwindbaren Importbarrieren waren zum Schutz für die
eigene Wirtschaft verhängt worden. Allerdings mit einer Ausnahme:
Benötigte ein heimischer Hersteller für "Studienzwecke" dieses
oder jenes Modell, entwickelte der Behördenapparat urplötzlich eine
erstaunliche Aktivität. Nicht selten übernahm das jeweils zuständige
Ministerium sogar sämtliche Kosten für die Beschaffung der Objekte.
Beste Beispiele für diese
"Kopien" waren die Meguro 500-Twin K1
Stamina, als Vorbild diente die BSA A7; die Lilac, hier stand die
Victoria V35 Bergmeister Pate; bei der Cabton 500 bediente man sich des
Indian-Twins zum Abkupfern; die 500er Marusho war im Prinzip eine
japanische BMW R 51/3 und Yamahas erster Zweitakthüpfer YA1 war eine
haargenaue Nachbildung der
DKW RT125. |
Erste Yamaha YA1
(Foto: Yamaha)
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Von
"Abkupfern" oder "Nachbauen" konnte im Honda
Werk aber bald keine Rede mehr sein. Auf der Suche nach mehr
Motorleistung entschied man sich für die Entwicklung eines
technisch anspruchsvollen 250er OHC-Parallel-Twins. Die vierfach
kugelgelagerte Kurbelwelle und das klauengeschaltete
Vierganggetriebe lagen in einem horizontal teilbaren Motorblock,
alle Gehäuseteile, Zylinderblock und Zylinderkopf waren
passgenau aus Aluminium gefertigt. Den Antrieb der obenliegenden
Nockenwelle übernahm eine Steuerkette, via Kipphebel wurden die
jeweils zwei Ventile pro Brennraum aktiviert. Die Lichtmaschine
hatte man auf dem rechten und die Zweischeiben-Ölbadkupplung
auf dem linken Kurbelwellenstumpf platziert. Für den
Primärantrieb sorgte eine Einfachkette, die Antriebskette zum
Hinterrad lief in einem geschlossenen Kettenkasten. Aus dem
quadratischen Bohrung/ Hubverhältnis von 54 x 54 mm
resultierten 247 ccm, das 8,2:1 verdichtete und drehzahlfeste
Triebwerk kam bei 7400/min auf 18 PS Motorleistung. |
Erster Honda Twin-Motor
(Foto: Honda)
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Beim Fahrwerk hingegen orientierte
man sich an Bewährtem. Der 250er Gleichläufer hing in einem unten
offenen Pressstahlrahmen, in dem rechtsseitig der Tank für die
Trockensumpfschmierung und links die 6-Volt Batterie untergebracht
waren. Für Fahrsicherheit und komfort sorgten vorne eine
Kurzschwinge und hinten eine Langschwinge mit zwei Federbeinen. Auf die
16-Zoll-Drahtspeichenräder mit Vollnaben-Trommelbremsen waren Bridgestone-Pneus in der Größe von 3,25 x 16 montiert. Die kantigen
und wuchtigen Schutzbleche sowie der geschlossene Kettenkasten aus
Stahlblech entsprachen dem damaligem Zeitgeist, den man sich scheinbar
bei der NSU Max, Horex Resident oder Imperator abgeguckt hatte.
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Als 1957 die Dream C70 auf den
japanischen Markt kam, sollte sie Vorreiter für viele weitere 250er,
aber auch 125er sowie 305er Honda Modelle werden, die alle samt und
sonders auf dem C70-Konstruktionsprinzip beruhten.
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(Foto: Honda)
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Die Nachfrage nach diesen
"Feuerstühlen"
war in Japan gewaltig, und so blieben vorerst Mopeds und Motorräder
daheim, kaum ein Hersteller machte sich Gedanken übers Exportgeschäft
nach Amerika oder gar Europa.
Bei Honda tickten die Uhren allerdings schon immer etwas flotter. Trotz
gewaltiger Verkaufserfolge im eigenen Lande dachte der Firmenchef
weitsichtig an den Export seiner Motorräder. Sein "Dream" war
es, "den gesamten Weltmarkt zu erobern". Hierfür gründete
Soichiro Honda bereits im Juni 1959 seine erste Werksniederlassung in
Los Angeles/USA und im gleichen Jahr präsentierte er als erster
japanischer Hersteller in Europa bei der Motorradausstellung in
Amsterdam eine Motorrad-Modellpalette von 125 bis 305 ccm.
In der 250er Klasse war die neue Dream C71 mit dabei.
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Prospekt-Bild der C71 von
1959
(Foto: Honda) |
Hierbei handelte es sich um eine
Weiterentwicklung der C70 von 1957. Optisch kaum verändert, steckten
die Modifikationen im Detail.
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Der Parallel-Twin war nun auf 9:1
verdichtet und leistete 20 PS bei 8400/min. Was für die 158 kg schwere
Maschine immerhin eine Spitzengeschwindigkeit von 135 km/h bedeutete.
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Der eigentliche Clou aber war der
elektrische Anlasser, den die Honda Techniker geschickt, ohne
nennenswerte Änderungen am Motorgehäuse vornehmen zu müssen, vorne
unterhalb des Zylinderblocks platziert hatten. Lediglich ein neuer
Lichtmaschinendeckel war erforderlich, den Antrieb vom Starter auf die
Kurbelwelle übernahm eine Kette. Ein Zugeständnis an den Komfort für
die Passagiere war anstelle der einzelnen Sättel nun eine bequeme
Sitzbank. |
(Foto: Honda)
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Die Frage nach einem
holländischen Honda Importeur für das zukünftige Europageschäft war schnell geklärt. Bevor der neue
Geschäftspartner jedoch den Vertrag unterschrieb, flog er flugs nach
Japan und besuchte das Werk in Hamamatsu. Hier kam er aus dem Staunen
nicht mehr heraus. Die Fertigungsmethode war hochmodern, allein von der
250er C71 liefen täglich 450 Motorräder vom Montageband, im Vergleich
zu damaligen europäischen Verhältnissen eine unvorstellbare Menge.
Noch mehr beeindruckt war der holländische Gast allerdings von der
Forschungs- und Versuchsabteilung. Rund 300 hochqualifizierte Ingenieure
waren hier damit beschäftigt neue Motorräder zu entwickeln und zu
bauen.
Ebenfalls hellauf begeistert von
den japanischen "Traum-Maschinen" auf der Amsterdamer
Motorradausstellung war der Nürnberger Franz Steib, in Fachkreisen
besser als der "Seitenwagen-Steib" bekannt. Da es damals bei uns
aber weder einen Honda Importeur noch einen Honda "Grau-Händler"
gab, musste Franz Steib seine auserkorene Dream C71 beim holländischen
Importeur bestellen, die er auch wenig später in Empfang nehmen konnte.
Steibs Honda C71 wurde somit das erste japanische Motorrad in
Deutschland. Eine Tatsache, die der gewiefte Motorradspezi den
Redakteuren von "Das MOTORRAD" natürlich nicht verheimlichen
wollte. Das war aber auch deswegen eine ganz besonders spannende Sache,
weil der Name Honda in Insiderkreisen momentan gerade in aller Munde
war. Bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man hatte nämlich 1959 der
japanische Rennneuling Honda in der 125er "Ultra-Lightweight-Klasse"
sensationell die Teamwertung gewonnen. Von den Honda Straßenmaschinen,
geschweige vom japanischen Motorradmarkt, wusste man bei uns dagegen so
gut wie nichts. Kein Wunder also, dass man sich sofort nach Nürnberg
aufmachte um über die Dream C71 in Wort und Bild zu berichten. Dabei
entstand unter anderem auch das legendäre Foto von Volker Rauch, als
Franz Steib die 250er Honda am Flaschenzug vom Lagerboden abseilte.
Über die ausführliche
Beschreibung der Dream C71 hinaus erfuhren die Motorradfans bei uns
auch noch von den Schwestermodellen, der 125er C92, der 305er C76
sowie den jeweiligen parallelen Sportausführungen, den sogenannten
"CS
Sport-Twins", mit seitlich halbhoch verlegten Auspuffrohren. Basis
für diese Modellreihe war, wie bereits erwähnt, die C71. Bei der 11,5
PS starken C92 hatte man lediglich durch das geänderte
Bohrung/Hubverhältnis von 44 x 41 mm den Hubraum auf 124 ccm verringert
und bei der 24 PS starken C76 durch die größere Bohrung von 60 mm den
Hubraum auf 305 ccm aufgestockt.
Mit der Nachricht über die neuen
Hondas sollte es für die nächsten Monate bleiben. Die Dream C71 von
Franz Steib blieb vorerst eine exotische Ausnahme, zu kaufen gab es
Honda Motorräder dann aber im Frühjahr 1960. Für den privaten Import
sorgte der Hamburger Motorradhändler Karl-Heinz Meller. Aus der C71
war inzwischen die 2250 Mark teure 250er "Honda Dream" C72
geworden. Herausragende Änderungen bei diesem Modell waren die
Umstellung von Trockensumpf- auf Nasssumpfschmierung sowie der Verzicht
des außenliegenden Zündverteilers links am Zylinderkopf. Gut ein Jahr
kümmerte sich der Hamburger um den Verkauf, dann kam das japanische
Werk und nahm die Sache selbst in die Hand. Ab sofort brauchte sich nun
keiner mehr selbst um den privaten Import der Honda Motorräder
bemühen.
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Ein Bazillus, der
"Dream"
heißt
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Als Soichiro Honda 1959 erstmals
seine Motorräder in Europa vorstellte, war Stefan Hauch noch nicht
geboren. Für ihn allerdings kein Hindernis sich gut 35 Jahre später
ausgerechnet einer restaurationsbedürftigen 250er Dream C71
anzunehmen.
Wenn gleich beide Brüder in den
Siebzigern Hondas fuhren, kann das eigentlich nicht ohne Folgen bleiben.
Bei Stefan Hauch war das jedenfalls so. Das Honda-Faible ist auf den
heute 39jährigen einfach übergesprungen. Honda bedeutet für den
Heidelberger aber nicht gleichzeitig jedes Jahr ein neues Motorrad, ganz
im Gegenteil. Der Hobby-Restaurateur beschäftigt sich vornehmlich mit
den Maschinen aus den sechziger Jahren. Besonders jedoch mit den
C-Modellen sowie mit allem, was Scrambler heißt, der sogenannten
CL-Baureihe.
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Und weil bei dieser Leidenschaft
in den letzten Jahren eine beachtliche Sammlung zusammengekommen ist,
war es schließlich nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die 250er
Dream C71 von 1959 dazu kam, von der es bei uns in Deutschland nach
seinem Wissen nur noch drei weitere Maschinen geben soll.
"Als ich Ende 1996 die C71 kaufen konnte, ging für mich ein Traum in
Erfüllung. Besonders auch deswegen, weil dieses Modell 1959 das erste
japanische Motorrad in Deutschland war", verrät Stefan Hauch.
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Die C71 war im Großen und Ganzen komplett, allerdings in einem
erbärmlichen Zustand. Deutlich war ihr anzusehen, dass sich bereits
jemand mit der Restauration versucht hatte, was das Vorhaben nicht
gerade vereinfachte. Zeit- und nervenaufreibend gestaltete sich die
Ersatzteilbeschaffung. Schweiz, Holland, Belgien, England, USA,
Südafrika und Japan hießen die Stationen. Über rund drei Jahre hat
sich die Revision erstreckt, was allerdings immer noch fehlt, sind die
seitlichen Vergaser-Abdeckungen.
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Die Mühe hat sich aber
gelohnt", betont Stefan Hauch. "Wenn ich mit der C71 unterwegs
bin, fühle ich mich in die sechziger Jahre zurückversetzt. Der
Parallel-Twin vermittelt ein souveränes, fast möchte man sagen
gemütliches Fahrgefühl. Die Drehfreudigkeit späterer japanischer
Maschinen kann man der C71 nämlich noch nicht nachsagen. Die
Leistungsangabe von 20 PS sowie die Spitzengeschwindigkeit von 135
Stundenkilometer scheint auch etwas übertrieben", gibt sich der
Hondafan kritisch. "Auf der Ebene erreicht sie 110, wenn's bergab
geht, kommt die Dream mit angelegten Ohren auf 120 Sachen."
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Gewöhnungsbedürftig ist die
Schaltreihenfolge des Vierganggetriebes. Zum "Hochschalten" wird
der Schalthebel nach unten gedrückt. Ist man im vierten Gang angekommen
und tritt nun auf den Hebel, kommt man erst in den Leerlauf und dann
gleich zurück in den ersten Gang. Wem dies bei voller Fahrt passiert,
fabriziert Getriebesalat oder durch Überdrehen sogar einen
Motorschaden. Zur Ehrenrettung von Honda muss allerdings erwähnt
werden, dass zum routinemäßigen Zurückschalten der Fußhebel nach
oben gezogen wird.
Aber genau dieser Schalteigenschaft verdankt Stefan Hauch, dass er
überhaupt an die C71 gekommen ist. Ein Vorbesitzer kam damit
überhaupt nicht zurecht, und als der Sohn bei einer heimlichen
Spritztour erst durch den Gartenzaun gebrettert war und dann auch noch
fast eine Fußgängerin umgefahren hätte, war es mit dem Honda-Spaß
vorbei. Die Dream C71 kam nach Holland und dann über einen
Teilehändler zu Stefan Hauch nach Heidelberg.
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Technische
Daten
Modell Honda
Dream C71
Baujahr 1959
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Motor:
Fahrtwind gekühlter Parallel-Twin-Viertaktmotor mit zwei Ventilen pro Brennraum;
eine über Kette getriebene obenliegende Nockenwelle; Hubraum
247 ccm; Bohrung x Hub 54 x 54 mm;
Leistung 20 PS bei 8400 U/min; ein Keihin-Rundschiebervergaser VM 22;
Kontakt gesteuerte
Batteriezündanlage mit Verteiler; Trockensumpfschmierung, 1,5
Liter Ölvorrat im Öltank; Wechselstromgenerator, 6 Volt
Kraftübertragung:
Primärantrieb über Kette; Zweischeiben-Ölbadkupplung;
Vierganggetriebe; Endantrieb über Kette in geschlossenem
Kasten
Fahrwerk:
Pressstahlrahmen; vorn
Kurzschwinge, hinten Schwinge mit zwei Federbeinen; vorn und hinten
Vollnabentrommelbremsen, Ø 175 mm; vorn und hinten 3.25 x 16 Reifen;
Leergewicht 158 kg; Spitze 135 km/h
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