Vorstellung der Münch-Mammut-2000
"Sightseeing-Tour"
Drei japanische
Journalisten
im Sommer 2000 auf Deutschland-Tour
Große Ereignisse
werfen ihre Schatten voraus.
Bei der neuen Münch-Mammut-2000 ist
es kaum anders.
Die japanischen Journalisten Ikuo Nagayama,
Toshi
Wakayama und Jun Yamada nutzten ihren Deutschland
Besuch, um sich
das Überbike aus allernächster Nähe anzusehen.
Text&Fotos: Winni
Scheibe
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Drei japanische
Motorradjournalisten (Bild Mitte) mit ihren Gastgebern in
Heidelberg
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Hätte uns um 1990 jemand erzählt, bald würden Motorräder via Internet
verkauft, wir hätten ihn ausgelacht. Zum Glück ist alles ganz
anders gekommen. Die Welt hat den Sprung ins Millennium chaosfrei
und computerfest überstanden, die Erde dreht sich wie gewohnt im
24-Stunden-Takt weiter. Dennoch, nichts ist so, wie es mal war.
Spätestens seit dem 1.1.2000, als Ducati die außergewöhnliche MH900e ausschließlich übers Net verkaufte und das sogar noch mit
großem Erfolg.
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Ducati MH900e
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Und genau den
gleichen Weg geht Thomas Petsch, seines Zeichens Hersteller der
neuen Münch-Mammut-2000. Vom 13. bis 17.
September 2000 wird das größte und stärkste Serienmotorrad, was
die Welt bisher je gesehen hat, bei der Intermot in München
vorgestellt. Bekannt ist die Maschine allerdings schon seit Ende
1999, seit dieser Zeit steht nämlich die Internet-Seite
www-münch-mammut-2000.com, und die wurde bis Anfang September
2000 über fünf Millionen (!) mal angetickt! Noch eine Frage?
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Münch-Mammut-2000 im
"Friedel-Münch-Museum":
Thomas Petsch, Friedel Münch, Wilhelm Groh
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Zu einer internen,
einer sozusagen "Vorabpräsentation" kam es am Sonntag, 13.
August 2000, im Friedel-Münch-Museum in Walldorf. Die japanischen
Journalisten Ikuo Nagayama, Toshi Wakayama und Jun Yamada hatten
sich zu einem Besuch angemeldet und gleichzeitig gefragt, ob sie
bei dieser Gelegenheit auch die neue Münch-Mammut-2000 sehen
könnten. Nun hat das eine zwar nichts mit dem anderen zu tun.
Das Friedel-Münch-Museum ist bekanntlich eine private Sammlung von Wilhelm Groh und
die neue Münch-Mammut-2000 wird von Thomas Petsch in
Breslau/Polen produziert. Doch die beiden Münch-Enthusiasten
kennen sich gut und waren sich sofort einig, den Wunsch der drei
japanischen San (jap. Herr) zu
erfüllen. Aber nicht nur das, auch Altmeister Friedel Münch
wurde zum "Mammut-Meeting" eingeladen.
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Thomas Petsch, Jun Yamada, Friedel
Münch, Toshi Wakayama, Dr. Geduhn, Wilhelm Groh
Franz Schermer, Ikuo Nagayama, Otto Kallenbach
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Weil Besuche aus
Japan aber längst nicht so selbstverständlich sind, ließ Thomas
Petsch auch gleich T-Shirts mit dem Aufdruck
"I visited the Muench-Museum Walldorf-Germany, August 13th, 2000"
machen
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Solche
Gastgeschenke kommen bei Japanern ungemein gut an. Wilhelm Groh
und Thomas Petsch hatten sich aber noch eine weitere Überraschung
ausgedacht. Da die neue Münch-Mammut-2000 noch keiner fahren
durfte, das Big Bike war lediglich nur zum Angucken und
Draufsetzen da, standen drei Münch-4 TTS 1200 aus den siebziger
Jahren für einen gemeinsamen Ausflug bereit. Damit hatten die
japanischen Gäste nicht gerechnet, entsprechend groß war die
Begeisterung.
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Nagayama-san und Münch-san
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Münch-san und Yamada-san
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Friedel Münch mit der legendären
"Daytona-Bombe" aus dem Münch-Museum
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Wakayama-san und Münch-san
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Großer Bahnhof im
"Friedel-Münch-Museum"
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Lediglich 478
Münch-4 wurden von 1966 bis 1980 gebaut, sie war aber nicht nur
ausgesprochen selten, sie war auch sündhaft teuer. Nach
Schätzung von Friedel Münch gibt es heute vielleicht noch 250
Maschinen, deren Wert je nach Zustand zwischen 20.000 und 30.000
aber auch bis 50.000 Euro liegen kann. Für Ikuo Nagayama, Chefredakteur bei Neko-Publishing,
einer der größten Fachverlage in Japan, ging ein Wunschtraum in
Erfüllung, eine Münch-4 wollte er schon immer mal fahren.
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Zwei Generationen - zwei Welten:
Münch-Mammut-2000 und Münch-4 TTS-E 1200
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Auch für Toshi
Wakayama, engagierter Journalist und Rennfahrer, gehört die
Münch-4 zu den Traummaschinen. Mit 164 cm Lebensgröße und 60 kg
Körpergewicht verkörpert Toshi aber nicht nur das Klischee eines
"waschechten Japaners", als Rennfahrer hat er auch die
ideale Jockeyfigur. Auf der Münch-4 machte er sich dagegen etwas
putzig. Im Stand kam er mit beiden Beinen nicht auf den Boden, der
Bolide war einfach viel zu hoch für ihn. Wilhelm Groh schaue dem
Spektakel etwas skeptisch hinterher, doch nach dem Ausflug war er
voll des Lobes, wie gut sein japanischer Gast auf Anhieb mit der
schweren Maschine zurecht gekommen war.
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Toshi "fast" Wakayama auf
Münch-4 TTS 1200
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Selbstverständlich
drehte sich nach der ausgiebigen Testfahrt zunächst alles um die
legendäre Münch-4. Friedel Münch wurden im wahrsten Sinne des
Wortes Löcher in den Bauch gefragt, schließlich bekommen die
drei japanischen Journalisten nicht jeden Tag solch eine
Gelegenheit geboten.
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Jun Yamada war dann
aber der Erste, der das Gespräch wieder auf die neue Münch-Mammut-2000 lenkte und wissen wollte, warum das Motorrad jetzt
ausgerechnet in Polen und nicht wie früher in Hessen gebaut wird.
"Das hatten wir zunächst auch vor", verrät Thomas
Petsch,
"doch schon nach sehr kurzer Zeit haben wir feststellen müssen,
dass es mindestens zwei Jahre dauert, bis wir alle Genehmigungen
von den verschiedenen Behörden zusammen haben, bevor wir mit der
eigentlichen Produktion überhaupt beginnen können. In Polen hat
der ganze Spaß gerademal eine Woche gedauert. Mir braucht mit der
Standortfrage Deutschland keiner mehr zu kommen. Dennoch, die
Münch-Mammut-2000 ist und bleibt ein Big Bike Made in
Germany", betont Thomas Petsch ausdrücklich.
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Thomas Petsch auf seiner
Münch-Mammut-2000
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Ein großes Dankeschön an
Gastgeber Wilhelm Groh
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Zum Ausklang der
Tages wurden die japanischen Journalisten nach Heidelberg in die
Altstadt eingeladen. Ebenfalls Kultur, wenn auch etwas anders.
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Nach dem Münch-Museum ins
Vincent-Museum
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Der nächste
Programmpunkt für die Gäste war ein Fahrerlehrgang auf dem
Nürburgring, für den sie BMW Maschinen bekommen hatten. Auf dem
Weg zum Ring wurde allerdings ein Zwischenstopp im Vincent-Museum
in Niederwetz eingelegt.
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Nagayama-san, Wakayama-san,
Geduhn-san, Yamada-san, Schermer-san
Gastgeber in Vincent-Museum: Kurt Schupp
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Wenn schon "Motorrad-Kultur"
dann schon richtig, hatte ich mir gedacht und diesen Termin mit
Kurt Schupp engagiert. Eigentlich wollte die Gesellschaft nur kurz
rein schauen, es wurden dann aber doch über drei Stunden. Auch
kein Wunder. Was Kurt Schupp im Laufe der Zeit zusammengetragen
hat, ist beachtlich. Längst ist es nicht nur noch die
Vincent-Sammlung, die einen Besuch lohnend macht, auch ein
beachtliches Aufgebot von NSU-Maschinen sowie unendlich viele
kleine und große Belege längst vergangener Motorrad-Tage machen
Kurt Schupps Museum zum Mekka der Zweiradgeschichte. Zum Abschluss
der Reise in die Vergangenheit das obligatorische Gruppenbild,
dieses Mal im Büro des legendären Motorradbauers Vincent. Sein
Büro hat Kurt Schupp von Vincents Witwe geschenkt bekommen.
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Wann kommt wohl der erste
Vincent-Nachbau aus Japan?
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"Sayonara!"
(Auf Wiedersehen)
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