Motorrad-Marken |
Triumph Trophy 1200
Modelljahr 1995 |
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Bis Ende der sechziger Jahre standen Motorräder aus England in der Gunst der Fangemeinde an erster Stelle. Tauchte irgendwo eine BSA, Norton, oder Triumph auf, war die Sensation perfekt. Es waren schnelle, starke und sportliche Maschinen mit kernigen Zweizylinder-Viertakt-Motoren. Ihr Sound war unvergleichbar, die Motorvibrationen typisch. Die Bikes hatten 500, 650 oder gar 750 Kubikzentimeter Hubraum, sie trugen so klangvolle Namen wie Lightning, Spitfire, Commando, Fastback, Tiger, Bonneville, Thunderbird oder Trophy. Triumph war vor rund vierzig Jahren Marktführer und weltgrößter Motorradhersteller. Nichts schien danach, dass sich an dieser Situation je etwas ändern würde. In England und bei Triumph glaubte man fest an die Zukunft des Motorrades. Die Fimenbosse vertrauten auf die altbewährte Technik und dem ungebrochenen Kaufrausch der Kunden im Inland, aber vor allen Dingen in den USA, für die Briten das Exportland Nummer Eins. Doch die Zeiten und der Motorradmarkt sollten sich Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre radikal ändern. Plötzlich waren sie da: Motorräder aus Japan. Keiner hatte damit gerechnet. Die englische Motorradindustrie am allerwenigsten. Im Vergleich zu den agilen Maschinen aus dem Nipponland waren die Bikes von der „Grünen Insel" auf einmal technisch veraltet, zu schwer, zu langsam und zu langweilig. Es dauerte nicht lange, und eine Traditionsfirma nach der anderen musste für immer ihre Tore schließen. Lediglich Triumph konnte sich bis Anfang der achtziger Jahre über Wasser halten, dann kam auch für diese, einst so berühmte Marke, das Aus. Doch nicht für immer.
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John Bloor, superreicher englischer Bauunternehmer, hatte die Firmenrechte aufgekauft und plante große Dinge. Bis es allerdings soweit war, vergingen etliche Jahre. Unter strengster Geheimhaltung ließ er konstruieren, entwickeln, testen und baute für das Vorhaben in Hinckley ein neues Motorradwerk. Bei der IFMA in Köln 1990 platzte dann die Bombe. Mit vollkommen neuen Bikes meldete sich Triumph nachhaltig ins Geschehen zurück. Es waren Dreizylinder-Bikes mit 750 und 900 ccm und Vierzylinder-Maschinen mit 1000 und 1200 Kubik. Das Topmodell war damals die 1200er Trophy, ausgerüstet mit einem wassergekühlten Vierzylinder-DOHC-Triebwerk. Die Fachwelt staunte, die Motorradfahrer applaudierten, John Bloor war der Streich gelungen. Nur die echten Klassikerfans waren enttäuscht. Außer dem Namen hatte die aktuelle Triumphgeneration mit den Charakterbikes von Anno dazumal nichts mehr gemeinsam. |
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Im neuen Triumphwerk in Hinckley, nur ein Steinwurf von der früheren Produktionsstätte in Meriden entfernt, werden seitdem die Maschinen nach modernsten Erkenntnissen gebaut. Im flüssigkeitsgekühlten Triebwerk der Vierzylinderbaureihe sorgen zwei Ausgleichswellen für seidenweichen Motorlauf, und für kräftigen Durchzug sind vier Ventile pro Zylinder zuständig. Betätigt werden die Ventile über Tassenstößel und zwei obenliegende Nockenwellen. Kontaktlose Zündanlage, Anlasser und Sechsganggetriebe gehören zum Standard. Auch das Zentralrohr-Chassis ist eine Neukonstruktion, der Motor dient als mittragenes Element; Alu-Schwinge mit Zentralfederbein, Gussfelgen, Radialreifen und Scheibenbremsen entsprechen ebenfalls dem Stand der Technik, der jahrelang aus Japan diktiert wurde. Weder leidige Motorvibrationen noch der obligatorische Ölfleck unter dem Triebwerk kennzeichnen die neuen Triumphs. Und so liegt ein Vergleich mit den Bikes aus Nippon recht nahe. Honda, Yamaha, Suzuki und Kawasaki bieten bekanntlich großvolumige Vierzylinder-Maschinen, die für flotte Touren bestens geeignet sind. Aber nicht nur die. Auch BMW gehört zu den Konkurrenten der Triumph Trophy 1200. |
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Vor fünf Jahren, 1990 war sie das Topmodell in der Vierzylinderpalette aus Hinckley. Damals kostete der Sporttourer rund 18.700 Mark. Im Laufe der Jahre wurden gezielte Modellverbesserungen durchgeführt, die Optik der vollverkleideten Maschine aufgewertet, und der Preis stieg auf 21.715 Mark. Neben dem Sporttourer Trophy 1200 steht mittlerweile der Supersportler Daytona 1200 für 23.015 Mark. Begeistert die Daytona die Kurvenwetzer, ist die Trophy genau das Richtige für die Weltenbummler, die gern mal schnell von Hamburg nach Wien oder von Berlin nach Paris düsen wollen. Wir waren, problemlos versteht sich, mit dem Reisedampfer in Ungarn. Sie ist eine Langstreckenmaschine, prädestiniert für zwei Personen, und dank der Vollverkleidung ist Schutz vor Wind und Wetter garantiert. |
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Der bereits angesprochene
Vergleich zu den Sporttourern von Honda, Yamaha, Suzuki, Kawasaki und BMW
braucht die Trophy nicht zu scheuen. Ganz im Gegenteil. Eine
Herausforderung nimmt sie jederzeit gerne an. Hinsichtlich der
Fahrleistungen hält sie mit 225 km/h Spitze locker mit den Konkurrenten
mit. Auch das Handling der gut 275 kg schweren Maschine ist erste Sahne,
die Bremsleistungen sind hervorragend, die Verarbeitungsqualität
entspricht ebenfalls höchstem Standard. |
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Fazit: Die neue Triumph-Generation ist kaum fünf Jahre auf dem Markt und hat sich bereits voll etabliert. Die Trophy 1200 ist ein ausgereifter und zuverlässiger Sporttourer mit eigenständigem Charakter, der vom bärenstarken 1200er Vierzylinder-Triebwerk geprägt wird. |
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Motor Hubraum Verdichtung Leistung max. Drehmoment Höchstgeschwindigkeit Kraftübertragung Fahrwerk Bremsen Räder/Bereifung Elektrik Sitzhöhe Gewicht Tankinhalt Preis |