...nicht jeder Müll landet in
der Müllverbrennung... |
Wer sein Bike selbst
wartet und pflegt, besitzt in aller Regel eine tadellos eingerichtete
Schrauberbude. Nichts fehlt. Gut sortiertes Werkzeug, eine Werkbank,
Schraubstock, Bohrmaschine, diverse Elektrogeräte, Kästchen mit
Muttern, Schrauben und Kabelbinder, Glühbirnen, Fette und Öle, und,
was ganz wichtig ist, das ganz persönliche Gebrauchtteilelager. Denn
ein echter "Schrauber" schmeißt schließlich so schnell
nichts weg. Ob verrostete oder verbogene Rahmenteile, vermoderte
Sitzbänke, verbeulte Tanks, alte Felgen, abgefahrene Reifen und wer
weiß was sonst noch, alles wird gebunkert. Im Prinzip die
"umweltfreundlichste" Entsorgung schlechthin. Schließlich
kommt irgendwann mal der Augenblick, wo man genau eines dieser Teile
braucht.
Traum-Schrauberbude:
Gut eingerichtet und mit allem ausgestattet Hobbywerkstatt |
Natürlich herrscht
Ordnung im geheiligten Schuppen. Als Mülltonne dient ein aufgesägtes
Ölfass. Hier rein fliegen alte Dichtungsreste, versiffte Putzlumpen,
defekte Glühlampen, vergammelte Schrauben und Muttern, gebrauchte
Öl- und Luftfilter, zerbröselte Kunststoffbauteile, sämtliches
Verpackungsmaterial, in dem mal Neuteile eingewickelt waren, alte
Zündkerzen, Kabelreste und vieles mehr.
Doch mal ganz ehrlich,
wer sortiert eigentlich seinen Werkstattmüll und geht immer
sorgfältig mit gefährlichen Stoffen um? Unachtsames Herumplempern
oder Verschütten von Altöl hat fatale Folgen. Gelangt nur wenig
dieser Brühe durch den Boden oder durch die Kanalisation ins
Grundwasser, verseucht Altöl mehrere hunderttausend Liter wertvolles
Trinkwasser. Wer hier fahrlässig handelt und dabei erwischt wird, muss
mit empfindlichen Strafen rechnen.
Sicherlich, so etwas
passiert uns nicht. Das alte Motoröl wird an einer Tankstelle
abgeliefert, auch die kaputte Batterie kann man dort lassen, doch den
restlichen Müll? Die Zeit, dass alles in der Mülltonne
"entsorgt" werden kann, ist längst vorbei. Im Haushalt wird
mittlerweile Küchenabfall, Altpapier, Glas und recycelbare Sachen
getrennt gesammelt und in die jeweiligen Behälter gegeben. Das
Gleiche sollte aber auch, oder muss vielmehr - nicht nur wegen der
gesetzlichen Bestimmungen - für den Abfall im Hobbyraum gelten.
Passen wir uns also der
Zeit an und sortieren ab sofort den Werkstattabfall in
unterschiedliche Dosen, Kisten und Behältern. Für die Entsorgung des
Altöles hat der Gesetzgeber inzwischen klare Richtlinien verfasst.
Wer Öl verkauft, muss die gleiche Menge des abgelassenen
Schmiermittels kostenlos zurücknehmen. In keinem Fall darf man zu dem
Altöl eine andere Flüssigkeit, zum Beispiel Bremsflüssigkeit oder
Verdünner zuschütten. Nur wenn es sich um reines Motor-, Getriebe-
oder Gabelöl handelt, lässt es sich fachgerecht entsorgen.
Nicht nur beim
Hantieren mit Bremsflüssigkeit ist Vorsicht angesagt. Dieser
aggressive Saft ist giftig und muss als Sonderflüssigkeit entsorgt
werden. Das Gleiche gilt für Verdünner und Kühlflüssigkeit, oder
auch Frostschutzmittel genannt. Leere Spraydosen - Dosen mit
FCKW-Treibmittel sollten grundsätzlich gemieden werden -, Farbreste,
Reinigungsmittel oder andere Chemikalien gehören in die Kategorie
"Sondermüll", die getrennt zu entsorgen ist. Es versteht
sich von selber, dass man diese Flüssigkeiten nie in
Getränkeflaschen füllt oder aufbewahrt.
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Ebenfalls in den
Behälter "Sondermüll" gehören Luft- und Ölfilter,
öldurchtränkte Putzlumpen, Styropor-und
Kunststoff-Verpackungsmaterial sowie Fahrzeugbauteile aus Kunststoff,
aber auch alte Sturzhelme, Regenkombis und Fahrerbekleidung aus
Kunststoff. |
Hat die
Motorradbatterie den Geist aufgegeben, bekam man noch vor Jahren beim
Schrotthändler etwas Geld für das kaputte Teil. Heute hat man
Glück, wenn sich der Akku umsonst loswerden lässt, in vielen Fällen
ist aber eine Gebühr bis 5 Euro zu entrichten.
Gebrauchte Zündkerzen,
elektrische Leitungen, verschlissene Ketten, kaputte Glühlampen,
ramponierte Fahrzeugteile aus Stahl und Dichtungen fliegen in den
Behälter für "Altmetall", der sich beim Schrotthändler
abliefern lässt.
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Wer den Reifenwechsel
selbst erledigt, muss auch sehen, wie er den abgefahrenen Pneu los
wird. Reifenhändler verlangen pro Decke bis zu 5 Euro für die
Abnahme.
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In regelmäßigen
Abständen führen Städte und Gemeinden mit Spezialfahrzeugen
Sondermüllaktionen durch. Wann diese Termine sind, wird öffentlich
bekanntgegeben oder lässt sich bei der Stadtverwaltung erfragen. Auch
kann man den anfallenden Sondermüll zum Teil bei den örtlichen
Mülldeponien abliefern. Aber Achtung: bevor man mit Kisten, Dosen und
Behältern dort anrückt, sollte man sich vorher genau erkundigen, was
angenommen wird und was nicht. Wer bei den offiziellen Stellen
Probleme bekommt, den Bastlerabfall loszuwerden, kann sich auch an
Kfz-Werkstätten wenden. Die können, gegen Bezahlung versteht sich,
Öle, Sonderflüssigkeiten und Sondermüll fachgerecht über
Ensorgungsunternehmen beseitigen lassen.
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