Szenen-News September 2006

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Race Report: Rotenburg Race Days 2006


D
ie AHD waren eingeladen zu diesem Event, das von den Dragracer.de-Leuten Dennis und Kalunki organisiert wird. Das 1on1 Motorsports-Team machte Zeitnahme und Rennorga, was besonders angesichts des recht riesigen (300+) Starterfeldes gut gelang. Udo Becker war einer der technischen Abnehmer und bewies auch hier seine Sachkompetenz - zudem konnte man ihn auch am Lenkrad seines Käfers erleben. Leider konnten die AHD-Mannen nicht in voller Stärke antreten, denn die Member aus den Niederlanden befanden sich bereits in den Ferien, und die Streeter aus dem hohen Norden wollten sich wohl ganz auf das Vandel-Race konzentrieren.... Dafür gab es erstmals Verstärkung bei den Modifieds durch Frank Peters, der aus Chassis und Motor von Marc v.d.Boers altem Meistergerät ein neues Fahrzeug zusammengefügt hatte und in Rotenburg erste Tests (natürlich gleich im Race-Mode) machen wollte.
1a Sonnenschein zeigte, dass wir alle auch einer 90% Regen- Voraussage trotzen können, wenn nur der Veranstalter es nicht versäumt, auf die Notwendigkeit des Teller-leer-Essens hinzuweisen...



Kleines MST- Starterfeld bei 1a Wetter:
Frank Peters, Tom Krause (mit Tochter Nele),


Der erste Qualilauf am Samstag Mittag brachte für Jörg Lymant leider direkt beim Burnout die Tatsache zutage, dass die Reparatur seiner in Drachten beschädigten Zylinderkopfverschraubung nicht stabil genug gelungen war, sodass er ohne samstäglichen Quali in die naheliegende heimatliche Werkstatt abreisen musste. Wir beschlossen daher, am Sonntag noch weitere Qualirunden zu fahren. Den ersten Lauf auf dem unpräparierten Rollfeld konnte Shovel-Treiber Tom Krause von der Hamburger Motorstation mit einer 10,4 er Zeit als Schnellster hinter sich bringen - Hut ab, Tom kann dem Bike also wohl auch auf jeder normalen Straße seine Bestwerte abringen!! 
Am Ende der Qualiläufe war Tom damit auf Rang 2 verblieben, Stefan Graff hatte die gelbe Sportster auf eine 10,0 und damit an die Spitze bringen können. Auf 3 lag Uwe Kahmann mit einer 10,6 , Vierter war am Ende Frank Peters, der nach einigen Problemen mit der Airshiftanlage eine Lösung finden konnte und eine 11,4 brachte. Und Jörg ? Rechtzeitig am Sonntagmorgen war der Merlin-Bigtwin wieder startklar, aber während der Aufwärmphase sollte sich der Defekt erneut zeigen - das Aus für dieses Rennen, und wegen der Absage der Dutch Finals in Drachten hat dieser Defekt Jörg dann auch die Chance auf den AHD-Titel genommen. Nur vier Mann also in den Eliminations- da ist der Rennverlauf schnell erzählt: Im ersten Lauf kommt S. Graff in 10,0 deutlich vor F. Peters über die Ziellinie, während das zweite Duell hoch spannend verläuft - Tom Krause kann sich zunächst mit besserem Grip klar absetzen, muss am Ende aber U. Kahmann ganz knapp passieren lassen.

Im Finale also Kahmann und Graff, und während ersterer abermals mit argen Traktionsproblemen zu kämpfen hat, findet Stefan eine brauchbare Spur und die richtige Dosis „Throttle" und bringt so seinen dritten Saisonsieg in 9,89 nach Hause. Was bleibt noch zu erwähnen? Ein tagelang vor sich hin sterbendes, lautes Notstromgerät; ein äußerst geniales Feuerwerk am Samstagabend; ein rettender Seilzugnippel aus dem Bordequipment der Shovel von Uwes Mechaniker Klas; Robert König, der dem Namen seines fahrbaren Untersatzes alle Ehre machte und immer mal wieder die Zeitnahme „destroyte" ein WW 2-Fluggerät, das uns neben der Strecke mit Durchstarts und Luftakrobatik unterhielt. Und vor allem der Wunsch, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein!


Vandel Motor Festival 11.-13.08. 2006

Die Nachricht war rundgegangen: die Finals in Drachten sind gecancelt, fallen aus- ein schlecht und übertrieben ausgeführter Reinigungsjob an der Strecke hat diese zumindest vorläufig ruiniert. Diese traurige Tatsache erhob das dänische Motor Festival in Vandel für die Fahrer der AHD und de Topgas-Serie in den Status des Saisonabschlussrennens, wo es für den einen und anderen noch einmal galt, Boden gutzumachen in der Punktewertung. Leider hatte der Wettergott diesen wichtigen Faktor wohl übersehen und spendete allzuviel Feuchtigkeit für die Veranstaltung. 


Pro Street Harley

Heißt die Klasse, in der die Skandinavier aus den Harley Drags Serien auf den Rest von Europa treffen. Hier waren im letzten Jahr erstmals erfolgreich die unter nicht gleichen, aber vergleichbaren Regeln fahrenden Teams angetreten, heuer verstärkten sogar zwei Fahrer aus dem Lager der holländischen Street Twins das Feld. Allerdings war auch zu merken, dass gerade bei den Skandinaviern so manches Team aufgestiegen ist, insgesamt hatten diesmal 12 Fahrer genannt. Am Freitag konnten die ersten Qualifikationsläufe gefahren werden, und die Strecke zeigte sich schnell in Bestform. Leider hatte lediglich die Hälfte der Starter die Möglichkeit, dies zu nutzenpünktlich mit unserem frühnachmittägichen Eintreffen fing es an zu tröpfeln und hörte für den Rest des Tages nicht mehr auf. Genau gesagt wechselten sich von da an lediglich Niesel, Schauer und Wolkenbrüche mit zu kurzen Trockenphasen ab, bis auch der Samstag dem Nass komplett zum Opfer gefallen war. Erst als es keinen Sinn mehr hatte, die Strecke zu trocknen, hörte es auf... 
Der Rest der Truppe musste sich also mit einem einzigen Qualilauf am Sonntagmorgen- wirklich: morgen, „ vor acht im Vorstart!" begnügen. Ganz vorne war dann der wortkarge Schwede Per Olsen, der seinen 4cam Big Twin auf eine 9,2 brachte, vor den Dänen T.Kristiansen, Claus Speedy Christiansen und Karsten Juelsgaard. Auf 5 folgte dann S. Graff als schnellster AHD-Mann in 10,0.



Piet Verhoef und Lando Beugelsdijk


Sofort im Anschluss wurde auf Elimination-Modus geschaltet- nie habe ich ein so verzögerungsfreies Erstellen von Flowcharts erlebt. Mit Hochdruck und ohne jede Unterbrechung wurde das Rennen durchgezogen (so waren wir derart mit dem Fahren beschäftigt, dass für´s Anschauen der anderen Klassen schlicht keine Gelegenheit blieb...)
Runde 1 war mit einigen Sololäufen versetzt, 12 Starter ergeben immer allerlei Byeruns. S.Graff erhielt dazu einen ungeplanten Alleinlauf- Jörg Lymant konnte wegen eines Zylinderkopfschadens nicht antreten. Wirklich verhext für ihn in dieser Saison. Überraschend konnte sich Streeter Dris Hammadi mit einer schlechten 12,0 gegen L. Beugelsdijk durchsetzen, der Kupplungsprobleme hatte. Uwe Kahmann hatte mit dem zweiten Streeter Piet Verhoef keine Mühe , der seine Buell dann einpacken konnte.
Im Viertelfinale konnte sich von den AHD-Mannen dann nur noch Graff mit einer weiteren 10,0 gegen Juelsgaard durchsetzen, während Olsen leichtes Spiel mit Hammadi hatte und Kahmann sich mit annähernd griplosem Rest-Reifen fast ohne Chance Kristiansen geschlagen geben musste. Kristiansen gegen Christiansen hieß also das eine Halbfinale, bei dem „" dann den kürzeren zog und mit seinem normalerweise atemberaubend schnellen Eigengewächs den Mann mit dem mattschwarzen Zippers Prostocker nicht mehr holen konnte.
Graff konnte dann lediglich an der Ampel gegen Olsen einen kleinen Vorsprung herausholen, aber nach etwa 100 Metern ist der Schwede vorbei und erreicht mit einer 9,36 das Finale.

Die Finalläufe sind dann schon wieder ein Wettlauf mit dem drohenden Regen; die ersten Tropfen fallen und Per Olsen kann das Rennen knapp gegen Thomas Kristiansen für sich entscheiden. 



Nur am Start kann S.Graff Per Olsen ein paar Radlängen abnehmen


Harley Breakout

Hier gilt ein Index von 11,3 Sekunden und in dem ansonsten rein dänischen Starterfeld halten sich wacker zwei deutsche Fahrer: Dirk Hansen, der mit seiner 1460er Buell in 11,30 eine annähernd perfekte Qualifikationszeit hinlegt; und Manfred Gerth, der seine 1200er Sportster permanent knapp unter den Index jagt. Die beiden geraten bereits in der ersten Runde aufeinander, und diesmal ist es Manni, der Dirk auf den Trailer schickt. Aber im Halbfinale ist der Sylter AHD-Mann dann wieder einen Hauch zu schnell, sodass ihm der vierte Platz bleibt. Auch für Ulla Gundersen, die schnelle Dänin ist das Halbfinale die Endstation.
Jesse Bohn Jensen gewinnt das Finale schließlich gegen Hans Christian Pedersen. (Zeiten liegen leider nicht vor!)
Sehr schade übrigens, das es nicht gelungen ist, diese interessante Index-Klasse auch in Deutschland zu etablieren!



Topquali, aber in der 1. Runde raus: Dirk Hansen


Top Gas

Auch die STTG- Serie hatte in Vandel ihr ganz ungeplantes Saisonfinale. Leider mussten sich die AHDRecken diesmal hinten anstellen... Bernd Niessen musste nach der gründlichen Motorzerstörung in Turtmann mit dem Destroyer als „T-Bike" antreten; die 9,65 ist nicht schlecht, aber in TG darf es gern es schneller gehen. Auch die 9,50 von Marc van den Boer kann ihn nicht wirklich zufriedenstellen- das ist nur der vorletzte Platz, zudem kann er den ursächlichen Defekt nicht reparieren und dadurch zu den Ausscheidungsläufen gar nicht erst antreten. Cord Albers setzt hier in der Freitags-Quali den Maßstab mit einer 8,004 /254!! Die weiteren Quali-Zeiten: 2.Brian Glaesner in 8,106, 3. Frank Heitmann in 8,388, 4. Roman Sixta in 8,538. Nach einer etwas umstrittenen ersten Rennrunde bleiben die schnellsten aus der Quali übrig- Pechvogel F. Heitmann ereilt allerdings schon beim Burnout der technische KO- diesmal verabschiedet sich das Pleuellager, und Frank Peisker kann im Viertelfinale alleine fahren (8,98). G. Laseur hat hier seinen ersten Einsatz mit dem Ex Tom Bradford- Prostock-Bike, dem „Undertaker" Cord Albers (8,35) hat er diesmal noch nichts entgegenzusetzen. Herman Jolink geht gegen Sixta (8,54) baden, Mike Brüsch ist an der Ampel mal wieder ein wenig zu schnell und lässt Glaesner (9,01) ins Halbfinale vorfahren. Der putzt dort in 8,97 Peisker, der Probleme hat. Das andere Halbfinale bestreiten Tabellenführer Sixta und Topquali Albers- trotz neuer persönlicher Bestzeit von 8,44 unterliegt der Tscheche mit der Kompressor-Honda; Cord zieht mit einer 8,23 ins Finale ein, das er dann in 8,43 gegen Brian Glaesner gewinnen kann.


Destroyer in Hockenheim


Niessen (# 11), Heisler (# 5) und van Nimmen warten auf ihren Einsatz


Einige Zeit lang war es nur ein Gerücht, aber die Werksrenner von Harley Davidson konnten dank der Fürbitte des Importeurs bei den 21. Nitrolympix tatsächlich an den Start gehen. Wie der Samstag in Vandel, fiel hier allerdings der Freitag komplett dem Regen zum Opfer, und man hatte bis zum Samstagmittag auszuharren, bis endlich die erste (und einzige) Qualifikationsrunde gefahren werden konnte. Martin Hüning gelang es dabei, sich in 9,489 (neuer AHD-Rekord) direkt hinter Sascha Brodbeck auf Platz 2 zu setzen, auch „Nightrider" Michi Merse kam gut zurecht und positionierte sich in 9,71 auf Rang 3- während der „" Probleme hatte und ganz hinten landete. „Shorty" Niessen war mit Rang 8 nicht unzufrieden, hatte er doch in dieser Saison ohnehin sein Haupt-Augenmerk auf die Topgas-Klasse gelegt. Auch die erste Eliminationsrunde wurde bereits am Samstag angesetzt, sodass für 6 Unglückliche schon vor dem Sonntag alles wieder vorbei war. Hüning hatte nicht nur kein Problem, den weiter mit Problemen kämpfenden Fisch deutlich hinter sich zu lassen, sondern durfte sich auch gleich auf einen Byerun in der folgenden Runde freuen. Merse hatte es mit Axel Seiffert nicht ganz so leicht, aber auch er konnte mit einem knappen Sieg ins Viertelfinale einziehen. Niessen dagegen unterbietet zwar die ET seines Gegners Heisler, der war aber an der Ampel schneller und quert die Linie als Erster.  Am Sonntag erledigt dann Merse haarscharf in 9,70 vs. 9,71 „Funnybike" T. Joswig und trifft somit im Halbfinale auf Hüning, der seinen Byerun für eine neue AHD- Speed-Bestmarke nutzt (225,86km/h). Das andere Halbfinale haben „Breth" Brodbeck und Werner Eigl zu bestreiten- Eigl läuft hier erstmals zu erstklassiger Form auf. Den Einzug ins Finale schaffen schließlich Brodbeck (9,42) und Hüning, der den Nightrider in 9,56 hinter sich lässt. Im Finale kann sich der junge Schweizer dann nochmals steigern und gewinnt mit neuer Bestzeit von 9,349 gegen Hüning, der auch mit einer nahezu perfekten Reaktion und einer guten 9,55 den Mann vom Erbacher-Team nicht holen kann.


DER PUNKTE- ENDSTAND...

War gar nicht mal so leicht zu ermitteln. Sowohl der Stand der Mitgliederliste, als auch die die Rekorde betreffenden AHD-Regularien mussten sorgfältig geprüft werden- gerade in einer neuen Klasse wie den VRD´s gibt es da in der ersten Saison einiges zu bedenken. In der Klasse TG fehlen die Rekorde ganz, da hier bisher die Bestmarken von R. Giliberto gelistet waren, der kein AHD-Member ist. Alle übrigen Rekorde waren immer vereinsintern gewertet worden. Hier besteht für die nächste Versammlung Klärungsbedarf, also: macht Euch schon mal Gedanken!



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