Szenen-News Oktober 2006


WK-Verlag
Wie das Hobby zum Beruf wurde


Der WK-Verlag befasst sich nunmehr seit über 30 Jahren mit
dem Nachdruck von historischen Bedienungsanleitungen,
Ersatzteilkatalogen, Reparaturanleitungen, Plakaten und Prospekten. Offiziell gegründet wurde das Unternehmen von
Herrn Klaus Vollmar im Oktober 1976 
in Detmold, Hornschen Str. 36.




Vor der offiziellen Gründung des Verlages beschäftigte sich Herr Vollmar schon während der Schulzeit mit dem Reparieren, dem Zerlegen und dem Zusammenbauen von alten Mopeds, Rollern und Motorrädern. 
Früher, oftmals vom Schrottplatz, aus Schuppen oder aus Scheunen geholt, wurde eine beträchtliche Anzahl älterer Fahrzeuge angesammelt, die irgendwann kaum noch Platz auf dem elterlichen Hof fanden. Kurzfristig wurde in der Nachbarschaft ein Gebäude angemietet, das jedoch nach einiger Zeit wegen der Stadtsanierung abgerissen wurde. Deshalb wurden die ganzen Motorräder, Mopeds und Ersatzteile durch einen größeren Umzug in eine alte Scheune in Spork-Eichholz gebracht. 
Der ehemalige Kohlenhändler Görder vermietete Herrn Vollmar und einigen Freunden seine alte Scheune, die früher als Kohlenhandlung genutzt wurde. Hier wurde fröhlich über ein Jahrzehnt repariert, restauriert und ausgeschlachtet. Mittlerweile wurde es auch hier recht eng. Es kamen auch viele alte Autos hinzu, so dass leider einige Schätzchen draußen stehen mussten. Aus Enttäuschung über vielerlei Diebstähle an den historischen Fahrzeugen entschloss sich Herr Vollmar kurzfristig die Fahrzeugsammelei aufzugeben. Alles sollte verkauft werden.




Im Zuge der Verkaufsaktivitäten fragten viele Interessenten, teilweise auch junge Kunden, nach Einstelldaten, Ölfüllmengen oder sonstigen Reparatur- und Wartungshinweisen für die historischen Fahrzeuge. Herr Vollmar hatte bis dato zur eigenen Information nur einen Schuhkarton voll Fahrzeuglektüre angesammelt und wollte diese historischen Dokumente nicht mit den Fahrzeugen veräußern. 
Viele Fahrzeuge waren auch mehrfach vorhanden und man hatte schließlich nur ein Handbuch oder eine Ersatzteilliste. Genau zu dieser Zeit lernte Herr Vollmar jemanden kennen, der gerade eine „Schnelldruckerei“ eröffnet hatte. In einem Gespräch stellte sich schnell heraus, dass es kein Problem wäre auch Kleinstauflagen von 10 bis 20 Exemplaren nachzudrucken. Zum Testen wurde dem Schnelldrucker erst einmal fünf Originale zwecks Nachdruck übergeben. Eins davon wurde pünktlich zum 1. „Fuggermarkt“ 1975 in Mannheim (heute „Veterama“) fertig: ein NSU Maxi Reparaturhandbuch. 
Leider wurde auf dieser Messe kein einziges Buch verkauft, dafür aber eine Menge historischer Motorradteile. Das ganze eingenommene Geld aus dem Verkauf der Teile wurde sofort in den Ankauf weiterer Originale investiert. 
Im Laufe der nächsten Monate wurden noch einige Dutzend weitere Bücher in Kleinstauflagen nachgedruckt. Der Erlös aus dem Verkauf der alten Motorräder und Mopeds wurden immer sofort wieder investiert. Herr Vollmar suchte zahlreiche alte Tankstellen, alte Dorfschmieden und ehemalige Auto- und Motorradhändler auf und kaufte oft kistenweise oder gleich ganze Regale voll alter Original-Literatur. Durch Zukauf kleinerer, mittlerer und einiger großer Sammlungen sowie durch Zukauf auf Oldtimermärkten usw., entstand im Laufe der letzten Jahrzehnte eine der größten Sammlungen historischer Literatur über die letzten hundert Jahre Kfz-Geschichte. 
Mitte der 70er Jahre haben nacheinander zwei Bekannte, die schon selbstständig waren, zuerst den Buchvertrieb für Herr Vollmar übernommen. Der Erfolg war eher mager. Zu dieser Zeit befasste sich Herr Vollmar nur mit historischen Fahrzeugen und dem Sammeln alter Fahrzeug-Literatur. Im elterlichen Haus wurde zufällig im Herbst 1976 eine Dachgeschoss-Wohnung frei, die als erstes Büro, Lager und Herstellungsraum für Bücher diente. In der unbeheizten Scheune in Spork-Eichholz wurde es im Winter bei den alten Motorrädern doch recht kalt. Da war es im beheizten Büro doch etwas gemütlicher. Von nun an sollte der neu gegründete Verlag nach und nach den Motorrad- und Teilehandel ersetzen. Von da an wurden die Bücher in eigener Regie gedruckt und vertrieben, da die vermeintliche „Schnelldruckerei“ immer langsamer wurde und der zweite Bekannte, der die Bücher verschickte, keine Lust mehr hatte. Ein eigenes Equipment wurde angeschafft und autodidaktisch, alles was mit der Herstellung und dem Vertrieb der Bücher nötig war, erlernt. 
An dieser Stelle soll nun ein lang gehütetes „Geheimnis“ gelüftet, eine Frage die sicherlich schon viele tausend Mal gestellt worden ist.

Was heißt eigentlich WK-Verlag?

Der erste Vertriebspartner von Herr Vollmar hatte die Initialen W.K. und da die Annoncen in den einschlägigen Zeitschriften auch damals schon recht teuer waren, kürzte man den ausgeschriebenen Vor- und Nachnamen einfach in „WK-Verlag“ ab, um so eine Druckzeile einzusparen. Niemand wusste ja zu der Zeit ob überhaupt irgendwelche Bücher verkauft werden. Da unter diese Firmierung schon einige  Monate Werbung gemacht worden war, wurde der Name einfach beibehalten. 
1986 wurde im Zuge der Stadtsanierung das elterliche Haus in Detmold in der Hornschen Strasse abgerissen. Nach einiger Suche fand man im nahen Bad Salzuflen in der Lageschen Str. 105 eine alte Möbelfabrik, die schon jahrelang nicht mehr im Betrieb war. Das Gebäude wurde von Grund auf Stück für Stück saniert. Da die Zeit bis zum Umzug knapp wurde, musste man schon in das halb fertige Gebäude einziehen, in dem der Verlag bis heute besteht. 
Inzwischen gibt es ca. 2.800 verschiedene Reprints technischer Bücher aus eigener Produktion. Etliche Prospekte- und Plakat-Nachdrucke wurden auch schon hergestellt. Es gibt Literatur für alte Fahrräder, Mofas, Mopeds, Motorräder, Roller, Seitenwagen, PKWs, LKWs, Trecker, Baumaschinen, sonstige Nutzfahrzeuge usw. Ebenfalls finden sich Bücher über Schifffahrt, Luftfahrt, Eisenbahn, Feuerwehr und Militär sowie über 100.000 alte Auto- und Motorrad-Zeitschriften im Verkaufsprogramm. 
Bei der Vielzahl angebotener Artikel gibt es leider aus Kostengründen keinen kompletten Katalog mehr. Es werden aber täglich EDV-Listen über ihre „Lieblingsmarke“ wie z.B. BMW, DKW, Ferrari oder Horex, erstellt und verschickt. 
Es können auch Sonderlisten über Interessengebiete wie z.B. Traktor, Motorsport-Zweirad, Fahrrad oder Militär erstellt werden. 
Durch das Jahrzehnte lange Sammeln hat Herr Vollmar auch viele tausend antiquarische Bücher, Prospekte und Zeitschriften doppelt. Deshalb ist im Laden eine große Ecke als Antiquariat eingerichtet. Die doppelten Originale werden verkauft oder mit anderen Sammlern getauscht. Dies bezügliche Anfragen richte Sie bitte nur direkt an Herrn Vollmar. 
Teile des hauseigenen Archivs werden demnächst evtl. an einen ernsthaften Sammler abgegeben, da inzwischen auch in der großen Möbelfabrik der Platz viel zu klein geworden ist. Bitte sprechen Sie auch hier nur persönlich Herrn Vollmar an. 
Zur Abrundung des Programms gibt es im Laden und im Versand nahezu auch sämtliche Verlagsprodukte aus dem In- und Ausland wie z.B. vom Verlag Verwüster, Heel-Verlag, Motorbuch-Verlag, Delius-Klasing Verlag, Podszun-Verlag, Kleine Vennekate Verlag, Peter Kurze Verlag, Haynes-Verlag und noch viele ungenannte Spezialverlage. 
Nach wie vor ist der WK-Verlag oder einer seiner Vertriebspartner auf nahezu allen kleineren, mittleren und größeren Oldtimermärkten in ganz Europa vertreten. Der Versand in aller Welt erfolgt täglich, Besichtigung aller Artikel im Laden sind möglich. Öffnungszeit von 10°° - 20°° Uhr (Mo-Sa). 
In Österreich erhalten Sie lagermäßig nahezu alle Artikel beim Verlag Verwüster in Graz. 
Aus alter Tradition gibt es nach wie vor immer noch einen Fundus einiger alter Fahrzeuge und eine Fülle historischer Ersatzteile für alte Autos, Mopeds und Motorräder. 




In zweiter Generation wird der Buchvertrieb zudem von Sohn Marcel, der zurzeit unter dem Namen OldtimerCity in eigener Regie, das Angebot mit einer modernen Internetseite ergänzt bzw. fortgeführt. 


Diese finden Sie unter 
www.oldtimercity.de


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