Weniger glücklich verlief das
Rennen für Rico Penzkofer, der in der ersten Runde von einem
nachfolgenden Fahrer unsanft vom Bike befördert wurde und beinahe noch
seinen Teamkameraden Cooper mit auf den Asphalt geholt hätte. Penzkofer
erlitt bei dem Sturz heftige Prellungen und konnte nicht weiterfahren.
Nate Kern war bereits beim Warm-Up am Morgen gestürzt und hatte sich
dabei die Hand verletzt. Er trat zwar zum Rennen an, hatte aber kein
Gefühl in der Gashand und musste aufgeben. Die diesjährige Ausgabe des
amerikanischen Traditionsrennens gewann Chaz Davies (Kawasaki), nachdem
Joshua Hayes (Honda) wegen Verstoßes gegen das technische Reglement
disqualifiziert worden war.
Richard Cooper - Fünfter:
Ich kann gar nicht sagen, wie überrascht und zugleich glücklich ich bin
über dieses Ergebnis. Ich startete jetzt zum vierten Mal in Daytona und
jedes Mal hatte ich bisher Pech. In der ersten Runde erwischte ich
beinahe Rico, als der von hinten abgeschossen wurde. Ich musste scharf
bremsen und kam gerade noch vorbei. Aber das war sehr knapp! Danach lief
es ruhiger und ich hatte keinerlei Probleme mehr. Ich wusste, dass es
das Ziel war, unter die Top 15 zu fahren. Aber ich dachte schon mehr an
ein Top Ten Ergebnis. Aber Fünfter zu werden, war dann doch
überraschend. Die Boxenstopps liefen perfekt, und das Bike war einfach
nur ein Traum. Das war die Belohnung für all die harte Arbeit, die das
Team hinein gesteckt hat.
Brian Parriot - Sechster:
Das war ein ziemlich ereignisreiches Rennen für mich, es begann ja
gleich mit einem Sturz in der ersten Runde! Ich glaube es lag daran,
dass die Reifen noch nicht ganz warm waren. Jedenfalls rutschte mir ohne
Vorwarnung das Hinterrad weg. Ich wurde in die Luft und gegen die
Frontverkleidung geschleudert, bevor ich stürzte. Glücklicherweise
blieben alle Hebel heil und ich konnte weiterfahren. Ich glaube, ich
hatte ganz schön Glück, denn kurz danach fuhr das Safety Car auf die
Strecke und ich konnte dadurch wieder einiges aufholen. Der Rest des
Rennens lief gut und ich konnte mich immer mehr an das Bike gewöhnen.
Ich glaube, dass die Maschine besser lief, als die ganze Woche davor.
Beim Rennen hatte ich noch einige Schrecksekunden, aber nichts
Außergewöhnliches. Meine Rippen sind zwar etwas geprellt, aber ich bin
total zufrieden mit dem Ergebnis. Vor dem Rennen hatte ich mir schon
gedacht, dass eine Top Ten Platzierung möglich sein müsste, da ich mir
die Rundenzeiten des Vorjahres angesehen hatte. Hier Sechster zu werden,
ist ein toller Erfolg und eine Belohnung für die harte Arbeit des Teams.
Nate Kern - DNF:
Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich mich vor dem Rennen gut gefühlt
hatte. Heute Morgen bin ich beim Warm-Up gestürzt und habe mir dabei
dummerweise die rechte Hand verletzt. Ich glaube zwar nicht, dass etwas
gebrochen ist, aber es schmerzt ziemlich arg. Ich entschloss mich zwar
dazu, an den Start zu gehen um zu sehen, wie es läuft. Gleich nach den
ersten Kurven hatte ich kein Gefühl mehr in der Gashand. Zur Sicherheit
aller bin ich dann rausgefahren. Ich beglückwünsche Richard und Brian zu
dem guten Job, den sie abgeliefert haben. Mir tut es leid, dass sich
meine Mechaniker die ganze Woche umsonst so für mich abgekämpft haben.
Rico Penzkofer - DNF:
Ich bin sehr enttäuscht über meinen Sturz. Ich glaube, ich wurde von
hinten abgeschossen. Da gibt es eindeutige Spuren am Fahrzeugheck. Ich
konnte jedenfalls das Bike nicht mehr unter Kontrolle halten und
stürzte. Das war's dann für mich. Ich hab' eine ganz schöne Wut im
Bauch, weil wir die ganze Woche so viel Arbeit investiert haben. Es wäre
toll für das Team gewesen, das Bike mit einem weiteren guten Platz ins
Ziel zu bringen.
Berti Hauser (Leiter BMW Motorrad Motorsport):
Das ist ein traumhaftes Ergebnis. Zwei Fahrer bei solch einem berühmten
Rennen in die Top Ten zu bringen, ist eine tolle Leistung. Fünfter und
Sechster ist ein fantastisches Ergebnis für uns und ein Beweis für
hervorragende Teamarbeit und tollen Teamgeist. Alle haben hart
gearbeitet und jeder für den anderen. Richard fuhr sein Rennen
strategisch hervorragend und wurde dafür belohnt. Ich bin stolz darauf,
wie er das gemacht hat. Brian stürzte zu Rennbeginn, zeigte aber
Kampfgeist und schaffte ebenfalls ein tolles Ergebnis. Rico war an
seinem Sturz nicht selber schuld, weil ihm ein anderer Fahrer von hinten
auffuhr. Ich weiß, er leidet selbst am stärksten unter seinem Ausfall.
Nate gab alles, um an den Start gehen zu können. Mit der verletzten Hand
ging es aber einfach nicht; deshalb war es die richtige Entscheidung,
ihn rauszunehmen. Die Bikes liefen heute wie Schweizer Uhrwerke (oder
bayerische Boxer). Wir haben eine Menge gelernt, das Rennen in Daytona
ist ja nicht gerade ein Endurance Race. Das Team hat sich bestens auf
die neuen Bedingungen umgestellt. Wir widmen unseren heutigen Erfolg
Thomas Hinterreiter.
Ergebnis
1. Chaz Davies, Kawasaki, 69 Runden
2. Steve Rapp, Kawasaki, 69 Runden
3. Larry Pegram, Ducati, 68 Runden
4. Martin Cardenas, Suzuki, 68 Runden
5. Richard Cooper, BMW Motorrad Motorsport, 67 Runden
6. Brian Parriott, BMW Motorrad Motorsport, 67 Runden
7. Bobby Fong, Suzuki, 67 Runden
8. Bostjan Skubic, Yamaha, 67 Runden
9. Steve Atlas, Honda, 66 Runden
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