In dieser Phase des Testzyklus wollten wir primär
überprüfen, ob unsere jetzige Fahrwerksauslegung und die Basisgeometrie
sowie die Motorabstimmung passen“, so Hennes Fischer, bei Horex
verantwortlich für die Produktentwicklung. „Schließlich ist es ein
großer Schritt von den Berechnungen am Computer und der Motorabstimmung
auf dem Prüfstand hin zu einem rundum gut funktionierenden Motorrad.“
Die in den letzten Monaten gesammelten Erfahrungen mit den Prototypen
fließen zeitnah in die weiteren Konstruktionsschritte ein. Neben
zahlreichen verschiedenen Parcours auf abgesperrtem Gelände nutzt das
Testteam für die Fahrversuche auch Landstraßen und permanente
Rennstrecken. „Nur so lässt sich wirklich herausfinden, wie der Motor
unter allen Lastzuständen anspricht und wie Rahmen und Federelemente
arbeiten – besonders bei unterschiedlichen Belastungen und
Asphalteigenschaften“, erklärt Hennes Fischer. Als Ergebnis aus dem
Grundlayout der Fahrwerks- und Motorabstimmung wird nun am Feintuning
der einzelnen Elemente gearbeitet: „Die Erkenntnisse der ersten Tests
waren schon zufriedenstellend, mit der neuen Evolutionsstufe beim
Chassis konnten wir aber die schon gute Fahrbarkeit nochmals steigern.
Ein wichtiger Schritt hin zur Festlegung der finalen Parameter“, so
Hennes Fischer. Bei den Tests mit den aktuell zur Verfügung stehenden
Prototypen konzentrieren sich zwei getrennte Arbeitsgruppen auf die
Bereiche Fahrwerk und Motor. Aus Gründen der Effizienz werden hierbei
zielgerichtet und je nach Anforderung auch frei käufliche
Standardbauteile eingesetzt. Auch wenn diese nicht dem späteren
Serienstatus der Horex entsprechen, sind sie in der Entwicklungs- und
Versuchsphase ein wichtiger Baustein für eine schnelle Umsetzung neuer
Ergebnisse aus den Testfahrten.
Begeistert sind alle Beteiligten vom Sound des neuen VR6-Motors: Zwar
entspricht die zurzeit eingesetzte Auspuffanlage noch nicht dem
Serienstand, gleichwohl bieten die VR6- Prototypen bereits den ganz
eigenen Klangmix des neuen Triebwerks: „Das ist eine spannende Mischung
aus dem souveränen Sound eines Sechszylinders und einem dunklen,
heiserem Fauchen, das von der Zündfolge des 15 Grad V-Winkels herrührt“,
schwärmt Hennes Fischer. „Das Ganze wird dann noch ergänzt durch den
speziellen Klang des Kompressors – schon eine ganz besondere Sache.“
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