Touristik |
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Biker-Treffs gibt es landauf
landab, im Prinzip eigentlich Text&Fotos: Winni Scheibe |
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Die Bezeichnung "Spinner-Brücke" als Motorradtreff hat in Berlin Tradition. Bis Anfang der Sechziger traf man sich auf einem Parkplatz direkt neben der Avus-Autobahn. Als er jedoch aus allen Nähten platzte und es wiederholt zu Unfällen kam, wurde der Treffpunkt an die Nikolasseebrücke, die dann zur neuen "Spinner-Brücke" wurde, verlegt. Und hier wurde und wird von den Berliner Motorradfahrern weiter "gesponnen". Im früheren Berlin funktionierten die Tachos nämlich etwas anders. Bis zur Wende hatten die West-Berliner Biker ja kaum eine Möglichkeit, sich in nächster Nähe mit ihren Maschinen auszutoben. Von verwinkelten Landstraßen, anspruchsvollen Serpentinenpassagen durch schöne Landschaften oder einer Ausfahrt ins Grüne, konnten sie nur träumen oder eben nur rumspinnen. Seit 1990 gehen die Tachos allerdings schneller. Kein Zaun und keine Mauer hindert mehr an spontanen Ausflügen. |
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Zur Avus gibt es allerdings
noch einiges zu erzählen. Bis 1989 wurden auf der Stadtautobahn
Motorradrennen veranstaltet. An diesem Speed-Wochenende brauchten die
Rennfans also nicht zum Nürburgring, nach Hockenheim oder Assen fahren,
der Rennzirkus kam nach Berlin. Für Ex-Rennfahrer Manne Loth bedeutete
das ein Heimspiel. Zum ganz besonderen Tag wurde der 10. September 1967.
An diesem Sonntag gewann der junge Nachwuchsrennfahrer vor 30.000
begeisterten Schlachtenbummlern mit seiner Bultaco das 125er Rennen. Es
war nicht nur sein erster Sieg überhaupt, gleichzeitig war er auch der
erste Berliner, der ein Motorradrennen auf der Avus gewonnen hatte. Nach
einer erfolgreichen Motorradrennfahrer-Karriere wechselte der
Vollgaspilot Mitte der siebziger Jahre in den Bootrennsport. Und hier
brach er alle Rekorde: zwölfmal Deutscher Meister, fünfmal
Europameister, dreimal Vize-Weltmeister und dreimal Weltmeister. Nach 28
Jahren Rennsport, 14 Jahre mit Motorrädern und 14 mit Rennbooten,
beendete er 1989 seine Sportlerlaufbahn. Dem Hobby Motorrad ist er
weiterhin treu geblieben und so kann es vorkommen, dass man den
sympathischen Motorsportler mitten unter den Bikern an der
Spinner-Brücke trifft. |
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Von
der einstigen Teilung ist in Berlin längst nichts mehr zu sehen und
kaum noch etwas erinnert an "Ost" oder "West". Man
verkehrt so miteinander, als ob es nie etwas anderes gegeben hätte. Wer
als Motorrad-Besucher nach Berlin kommt, sollte sich gut vorbereiten,
denn außer der Spinner-Brücke gibt es auch für Biker viel zu sehen
und zu erleben. Da wäre zunächst einmal Berlin-Mitte. Man fährt über
die Straße des 17. Juni, vorbei an der Siegessäule und Schloss
Bellevue, Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten,
zum Brandenburger Tor. Gleich daneben steht der Reichstag.
Wer sich für den Sitz des Deutschen Bundestages interessiert und bis
hoch in die inzwischen weltberühmte Glaskuppel möchte, muss jedoch
viel Geduld mitbringen. Der Besucherandrang ist gewaltig, Wartezeiten
bis zu zwei Stunden sind normal. Der kostenlose Rundblick über Berlin
entschädigt allerdings alle Mühen, die Aussicht ist gigantisch. Zum
weiteren Pflichtprogramm gehören ein Bummel über den Potsdamer Platz,
ins Sony-Center und natürlich über den Ku´damm. |
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Und wer schon in Berlin ist, sollte gleich Potsdam mitnehmen. Die Stadt
hat Historie ohne Ende und für Oldtimer-Fans etwas ganz Besonderes zu
bieten. Christian Timmermann hatte sich seit Anfang der Achtziger als
Indian Spezialist einen guten Namen gemacht. Die amerikanischen
Edelbikes, die von 1901 bis 1953 in Springfield/Massachusetts gebaut
wurden, hegte und pflegte er in einer unter Denkmalschutz stehenden
ehemaligen Tankstelle aus den dreißiger Jahren. Aus damals "Timmermann´s
Indian Supply" ist heute "Biker`s Café" geworden und
zählt längst zum beliebten Treff für die Szene. Und so sind es nicht
nur die Rothäute vom Schlag einer "Chief", "Big Chief",
"Scout" oder |
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"Spinner-Brücke" "Bikers Café" |