Technik |
"Frisch besohlt" Mit Know-How lassen sich
schlauchlose Reifen |
|
|
|
Es
gibt einige Arbeiten, vor denen sich manche Biker gern drücken. Zum
Beispiel der Reifenwechsel. Das Feuerross wird in der Fachwerkstatt
abgegeben und frisch besohlt wenig später abgeholt. Auch gut sortierte
Reifenhändler sind mittlerweile mit Montagegeräten für Motorradreifen
ausgerüstet. Hier muss man aber meist das Rad selber aus- und wieder
einbauen. Der Pneu-Fachmann kümmert sich in aller Regel nur um die
Montage der neuen Decke. |
|
Doch was tun, wenn weder der Motorradspezialist noch der Reifenhändler um die Ecke einen Termin frei hat. Nun, dann greift man eben selber zum Werkzeug und schmeißt den neuen Reifen in Eigenregie auf die Felge. Im Gegensatz zu Schlauchreifen lassen sich nämlich schlauchlose Decken recht problemlos wechseln. Zuerst muss das Rad ausgebaut und die Luft abgelassen werden. Ist die Felge und der Reifen verschmutzt, wird das Rad gründlich gesäubert. Besonders bei Kettenantrieb ist in den meisten Fällen das Hinterrad vom Kettenspray stark verschmutzt. Da aber schlauchlose Reifen 100prozentig luftdicht mit dem Felgenwulst abschließen müssen, ist hier große Sorgfalt erforderlich. Schmutzreste können nach Montage der neuen Decke einen schleichenden Plattfuß bewirken.
|
|
Das Rad wird so auf den Fußboden gelegt, dass die Bremsscheibe nach oben zeigt. Bei Vorderradfelgen mit Doppelbremsanlage wird auf jeden Fall ein Tuch unterlegt. Mit dem Stiefelabsatz wird nun die Decke in das Tiefbett gedrückt. Ist dies so nicht möglich, wird die Decke in einen Schraubstock gespannt und in das Felgenbett gedrückt. Bei dieser Arbeit darf man aber auf keinen Fall die Felge beschädigen. Damit sich der Reifenwulst danach einfacher über das Felgenhorn hebeln lässt, werden sie entweder mit Montagepaste oder Seifenwasser eingestrichen. Noch einmal wird die Decke in das Felgenbett gedrückt und nun mit dem Montagehebel über den Felgenrand gehievt. Zwischen das Werkzeug und die Felge wird ein festes Tuch gelegt. Ist der erste Widerstand gebrochen, lässt sie sich per Hand einfach von der Felge drücken.
|
|
|
|
|
|
|
|
Da
es unmöglich ist, per Luftpumpe die neue Decke aufzupumpen, muss man
mit dem Rad an eine Tankstelle fahren. Ohne Ventileinsatz wird nun
Druckluft eingepumpt. Entweicht hierbei die Luft zwischen dem Wulst und
der Felge, muss per Handruck das frische Pneu an die Felgenkante
gedrückt werden. Will sich die neue Decke trotzdem nicht an den
Felgenrand anlegen, hilft nur ein bewährter Schraubertrick. Mit Hilfe
eines Spannbandes wird der Mantel in der Laufmitte etwas
zusammengedrückt. Nach aller Erfahrung lässt sich nun die Luft in den
Reifen pumpen. Damit sich die Decke richtig setzen kann, wird bis
maximal 3,5 bar aufgepumpt. Sitzt sie nun korrekt in der Felge, wird das
Ventil eingeschraubt und der vorgeschriebene Luftdruck eingefüllt. |
|
Nicht nur das Vorderrad, sondern auch das Hinterrad sollte ausgewuchtet werden. Wer kein eigenes Wuchtgerät besitzt, muss mit dem Rad in die Fachwerkstatt.
|
|
Ist das Rad eingebaut, unbedingt darauf achten, dass alle Schrauben ordentlich festgezogen sind. Beim Hinterradeinbau kann hierbei gleich die Kettenspannung überprüft und gegebenenfalls gespannt werden. |
|
|
|
|
|
|