Technik |
"Glanz &
Gloria" Text&Fotos: Winni
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Mit einem guten Vorrat an Leinentuch und einer oder vielleicht sogar mehreren Tuben "Autosol" bewaffnet, macht man sich an die Arbeit. Die Paste wird auf ein Stück Tuch oder direkt auf das Bauteil aufgetragen und dann gut verrieben. Schon nach kurzer Zeit wird die Paste sowie der Bereich des Tuches, mit dem man reibt, richtig schwarz. Die Dauer des ersten Polierschrittes hängt vom Oberflächenzustand ab. Mal geht es ganz fix, mal kann man minutenlang wienern. Hat man das Gefühl, dass man nicht mehr über eine stumpfe, sondern inzwischen richtig glatte Fläche reibt, wird mit einem frischen Tuch ordentlich nachpoliert. Autosol ist universal einsetzbar, auch Chrom- und Nickelflächen blinken nach der Polieraktion wie neu. Das Wundermittel gibt es an Tankstellen, im Kfz-Handel, oft auch in den Autoabteilungen von Supermärkten oder Kaufhäusern. |
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Wem das Wienern per Hand zu mühselig und zu anstrengend ist, kann sich der modernen Technik bedienen. Via Bohrmaschine und Polier-Set aus dem Zubehörhandel werden die Flächen auf Hochglanz gebracht. Mit unterschiedlichen Schwabbelscheiben und dem entsprechenden Wachs wird erst vor-, dann nachpoliert. Hier heißt die Devise: lieber einmal mehr wachsen als zu wenig, und beim Polieren die Schwabbelscheibe immer wechselseitig zur Fläche laufen lassen. |
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Alu-Bauteile, bei denen der Schutzlack abgeplatzt, die vom Streusalz angefressen, oder nach einem "Ausrutscher" richtig verschrammt sind, bereiten dagegen die meiste Arbeit. Mit "nur" Aufpolieren sind ramponierte Oberflächen nicht zum Glanz zu bringen. Lackreste und Riefen müssen zuerst sorgfältig ausgeschliffen werden. Um das Teil ordentlich in die "Mache" zu nehmen, wird es abgebaut, sauber gewaschen, die Dichtungsreste abgekratzt und alle Lagerstellen sorgfältig abgedeckt, damit kein Schleifstaub eindringen kann. |
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Vielfach bekommt man zum Polier-Kit gleichzeitig einen dazugehörigen Schleif-Kit mitgeliefert. Gemäß der Gebrauchsanweisung werden die Schleifscheiben eingesetzt. Um die Arbeit sicher durchzuführen, muss die Maschine in einen Bohrmaschinenständer gespannt sein. Zum weiteren Arbeitsschutz gehört der Mundschutz und eine Schleifbrille. Hat man die Fläche glattgeschliffen, wird sie wie bereits oben beschrieben auf Hochglanz poliert. |
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Nun ist Polieren aber nicht gleich Polieren. Und das hat ganz offensichtlich auch der TÜV mitbekommen. Werden nämlich demolierte Fahrwerksbauteile tief ausgeschliffen oder gar Raupen an den Schweißnähte geglättet um anschließend poliert zu werden, kann hierbei unter Umständen die Material- und Betriebsfestigkeit beeinträchtigt werden. Je nach Umfang und Ausmaß, und vorausgesetzt natürlich man wird von der Polizei erwischt oder baut einen Unfall, kann es zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen. Vor solch einer geplanten Fleißaktion sollte man unbedingt mit der TÜV-Prüfstelle Rücksprache halten und die Arbeit von einem Fachbetrieb, der auf jeden Fall eine entsprechende Bescheinigung mitliefert, ausführen lassen. |
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Der Weg zum Spezialisten ist meist aber auch dann erforderlich, wenn große Flächen poliert werden sollen. Mit Aufpolieren in der eigenen Schrauberbude ist es hier oft nicht getan. Vor der eigentlichen Polierprozedur ist nämlich vielfach eine intensive Vorarbeit fällig. Sämtliche Kratzer, Riefen oder Korrosionsspuren müssen restlos entfernt werden. Mit unterschiedlicher Körnung wird der Oberfläche zu Leibe gerückt. Hierbei muss der Experte darauf achten, dass ein gleichmäßiges Schleifbild entsteht. Auf keinen Fall dürfen sich einseitige Schleifspuren bilden. Im nächsten Arbeitsgang wird das Teil gesisalt, dieses Glätten ist eine Vorstufe zum eigentlichen Polieren, und danach an der Schwabbelscheibe nun poliert. Diese Arbeit verlangt nicht nur handwerkliches Fingerspitzengefühl und ein hohes Maß an Erfahrung, sie ist auch sehr zeitaufwändig sowie schmutzintensiv. Es dürfen auf keinen Fall Schleifspuren zurückbleiben, denn jeder kleinste Kratzer lässt sich später in der Oberfläche sehen. |
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