Motorrad-Marken |
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Wer sich damals für Motorräder interessierte, gehörte zu einer Minderheit. Dafür war die Gemeinschaft draußen auf der Straße umso größer, man hielt zusammen wie Pech und Schwefel. Kamen sich Motorradfahrer entgegen, hob man zum Gruß die Hand. Aber meist blieb man stehen, um ausgiebig "Benzin" zu reden. Die Zeit der Beatles und die damalige Motorradfahrerei hatten viel gemeinsam. Beatfans mussten ihre langmähnige Weltanschauung erklären, die Jugend motzte auf, jeden Tag wurden neue Erfahrungen gemacht, ständig etwas Neues durchgeboxt und immer und überall diskutiert, über Gott und die Welt, schließlich gab es ja so viel zu verbessern. |
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Wer Motorrad fuhr, wurde von der Gesellschaft als
"armes Schwein" oder
Verrückter abgestempelt. Den Motorradfahrern war das aber egal. Sie
wussten genau, was sie machten und was sie wollten, ihr Geld steckten
sie ins Hobby. Mit Autos hatten sie nichts am Hut, von der verspießten
Vierradmasse wollten sie sich abheben. Es gab eine gewaltige
Auseinandersetzung zwischen Alt und Jung. Die Jugend hatte plötzlich
neue Ideale: Die Beatles machten Revolution und das völlig gewaltfrei!
Motorradfahrer hörten Rock ’n’ Roll, schwärmten für schwere
Maschinen, fuhren zum Elefantentreffen, besuchten Rennveranstaltungen,
verehrten die GP-Stars Mike Hailwood, Jim Redman, Phil Read und Giacomo
Agostini. |
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Genau das war meine Welt. Der "Motorradbazillus" saß tief. Kaum 18 Jahre alt, stand im Herbst 1969 eine BSA A65SS Spitfire Mk IV Special in der Garage. Danach eine BMW R50S, wenig später die neue BMW R75/5. 1972 folgte meine Traummaschine, die Münch-4 TTS 1200. Mit der Mammut war ich viel unterwegs. Wartungs- und Pflegearbeiten wurden selbst erledigt, zum Ersatzteilnachschub ging’s einige Male nach Altenstadt ins Werk. Bei dieser Gelegenheit lernte ich Friedel Münch kennen und schätzen. |
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Knapp ein Jahr fuhr ich die Mammut, spulte rund 20.000 km ab,
dabei hat sie mich nie im Stich gelassen. Nur manchmal gab’s Probleme.
Immer dann, wenn es nach einem Stopp weitergehen sollte. Mal waren es
Schaulustige, ein anderes Mal interessierte Fans. Nur die Fragen waren
immer wieder dieselben: wie schwer, wie schnell, wie viel PS und wie
teuer. Mit der Münch machte man keine Schau, sie war die Schau! Später
habe ich Vergleichbares nur noch mit Harleys erlebt. |
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Später kann auch heute heißen. Mein Münch-Abenteuer liegt inzwischen viele Jahre zurück, trotzdem werde ich in meiner Heimat immer wieder angesprochen und gefragt: "Hast du die Münch noch?". So gewaltig die Mammut damals wirkte, so fest hat sie sich ins Gedächtnis eingebrannt. 1979 kam ich in die MO-Redaktion, aus dem Hobby wurde Beruf. Mein erster Testbericht in MO erschien Ende 1979 über die Henke-Münch, kurz bevor die Produktion der sagenumwobenen Mammut eingestellt wurde. Der Titel: "Ich habe Respekt vor diesem Ungetüm". |
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Gut zehn Jahre später feierte Friedel Münch mit vielen Mammutfans das 25jährige "Münch-Jubiläum". Dieses Ereignis weckte 1990 viele Erinnerungen und spornte mich an, eine Reihe von Artikeln in Fachmagazinen über diesen außergewöhnlichen Konstrukteur und seine Maschinen zu schreiben, die "Münch Buch-Idee" war bald geboren. |
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Im Laufe der nächsten Zeit knüpfte ich Kontakte zum Münch-4-Club, lernte Wilhelm Groh kennen, und mit Herausgeber Helmut Krings fand sich für mein Münch-Buch-Projekt ein kompetenter Partner. |
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Die Geschichte von
Friedel Münch und Thomas Petsch in einen Unterhaltungsfilm zu
verpacken, |
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